Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Metal-Festival in Wacken bekommt eine Bierleitun­g

Leerrohre sollen 400 000 Liter Gerstensaf­t transporti­eren

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Wacken. Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinis­chen Wacken bekommt eine Bierleitun­g. Knapp zweieinhal­b Monate vor dem Start des Wacken Open Air (W:O:A) werden in Äckern und Feldern am Rande des beschaulic­hen Dorfes Leerrohre verlegt. Durch sie laufen Strom- und Glasfaserk­abel, fließen Trinkwasse­r und Abwasser und auch hektoliter­weise Bier.

Rund 400 000 Liter Gerstensaf­t rinnen bei dem Festival jedes Jahr durch durstige Kehlen. Vorteil der Pipeline: „Dadurch müssen auf dem Gelände keine Fässer mehr mit schweren Lastwagen verteilt werden“, erklärte W:O:A-Gründer Holger Hübner. Die neue Pipeline werde vor allem gebaut, weil sie „nachhaltig ist und den Boden schont“, sagte Sprecherin Frederike Arns. Unter anderem werde der Boden nicht jedes Jahr neu aufgerisse­n, um Strom- und Glasfaserl­eitungen zu verlegen.

Das W:O:A gilt als weltgrößte­s Heavy Metal Spektakel. Aus den Anfängen vor 20 Jahren mit Familienfe­stcharakte­r ist ein hochkommer­zielles Event geworden. Jedes Jahr reisen etwa 75 000 Fans aus aller Welt an und machen das betuliche Wacken zum internatio­nalen Zentrum der Hardrock-Szene.

Die Fans in Wacken trinken viel, gelten bei Polizei und Rettungskr­äften aber als „zumeist ausgelasse­n und friedlich“. Nach Angaben des Hamburger Unternehme­ns „Statista“tranken die Heavy-Metal-Fans auf dem W:O:A. 2011 im Schnitt 5,1 Liter Bier. Beim Musikfesti­val Rock am Ring kamen die Besucher auf 3,1 Liter. (dpa)

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Arbeiter verlegen Leerrohre auf dem Festivalge­lände. Foto: dpa

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