Kochen mit Frau Merkel
Komiker Otto hatte vor Jahrzehnten mit dem „Tomatobrotomat" die Lacher auf seiner Seite. Er schob ein Brot, ein Stück Butter und eine Tomate in einen Kasten – und heraus kam ein Tomatenbrot: Die Tomate lag auf der Butter, die auf dem Brot lag.
So ähnlich funktioniert der Thermomix. Man packt alle Zutaten in den Mixbecher, drückt auf den Knopf – und heraus kommt ein fertiges Essen.
Frau Merkel schwört auf dieses Gerät, nein, nicht Angela, sondern Irene, die Vertreterin, die bei Küchenpartys dessen Vorzüge anpreist.
Man muss sagen, das hat schon was. Aus Tausenden Rezepten wählt man eins aus, Schritt für Schritt führt das Display dann zum fertigen Essen. Ohne Anbrennen, ohne Versalzen, immer auf den Punkt.
Innerhalb von zwei Stunden liefert das Teil schnurrend, mahlend und kreischend ein VierGang-Menü: Brokkoli-Salat mit Pinienkernen, Frischkäse-Aufstriche für das frisch gebackene Brot, gedünstetes Hühnchen auf Wurzelgemüse an Reis und Kartoffeln (alles aus nur einem Topf!) und Erdbeereis. Und es war alles lecker. Unlustige Küchenarbeit übernimmt das Gerät auch. Und wäscht sich sogar selber ab.
Aber – ist das Kochen? Kein Bruzzeln, kein Schmurgeln, kein Bratenduft, der langsam in jede Ecke der Wohnung zieht. Für Leute mit viel Geld (Kostenpunkt: rund 1200 Euro), die nicht kochen können oder wollen, ist das super. Allerdings lernen sie es damit auch nicht.
Alle anderen können etwa den Brokkoli-Salat auch selber machen: Röschen, Paprika und Apfel klein hacken und mit Pinienkernen, Olivenöl, weißem Balsamico, Honig, etwas Senf, Kräutersalz und Pfeffer verrühren. Schmeckt super.
Würde sogar Frau Merkel schmecker. Der anderen.