„Diese verrückten zehn Minuten werde ich nie vergessen“
Als einzig verbliebener Rot-Weiß-Spieler, der 2009 den Pokal holte, trifft Jens Möckel heute auf drei Teamkollegen von damals
Erfurt. Als wäre das Drehbuch noch einmal herausgeholt worden: Wie am vergangenen Freitag vor dem Meisterschaftsfinale gegen Großaspach (4:1) versenkte Mario Erb mit der letzten Aktion im Abschlusstraining einen Elfmeter. Für Stefan Krämer, ohnehin ein Fan fester Rituale, der perfekte Zeitpunkt, die Einheit zu beenden. Verbunden mit der Hoffnung, nach dem heutigen Thüringer Pokal-Endspiel gegen Wacker Nordhausen (12.45 Uhr) erneut feiern zu können.
Während sich der Regionalligist seit Dienstag im Trainingslager in Teistungen vorbereitet hatte und heute direkt nach Erfurt reist, zog Krämer seine Akteure gestern Abend im Airport-Hotel zusammen. Und er hielt sich penibel an den gleichen Ablaufplan wie am Freitag: Gegner-Analyse, Abendessen, Gespräche, Nachtruhe. Heute Morgen steht nach dem Frühstück der gemeinsame Spaziergang auf dem Programm, ehe es ins Stadion geht.
Kurzfristig mit dabei ist der 19jährige Lion Lauberbach. Durch den Ausfall von Tugay Uzan, der sich am Montag im Training das Kreuzband riss, benötigt der FC Rot-Weiß eine Alternative in der Offensive. Die Startelf allerdings dürfte Krämer kaum ändern.
So muss wohl der letzte Erfurter Pokalsieger zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen. Abgesehen von Co-Trainer Norman Loose, der den damaligen 3:2-Erfolg über Carl Zeiss Jena als Reservist erlebte, ist nur noch Jens Möckel übrig. Kurioserweise stehen drei seiner einstigen Mitstreiter heute auf der Nordhäuser Seite: Martin Hauswald als Co-Trainer sowie Matthias Peßolat und Sieg-Torschütze Tino Semmer.
Dessen Treffer zum 3:2 war der Höhepunkt eines denkwürdigen Finales. Möckel erinnert