Der Arzt zwischen den Bänken
sich: „Wir hatten zuvor kein Liga-Spiel mehr gewonnen und lagen nach 70 Minuten 0:2 zurück. Keiner glaubte noch an uns, aber dann kamen diese zehn verrückten Minuten, die ich nie vergessen werde“, sagt er und schüttelt beinahe ungläubig den Kopf.
Zwischen der 74. und 84. Minute drehten die Erfurter ein verloren geglaubtes Derby durch die Tore von Thiago Rockenbach, Chhunly Pagenburg und eben Semmer. Was folgte, waren Szenen, die sich bei Möckel „fest ins Gedächtnis gebrannt haben“; genauso wie die Party danach. Dieser Pokalerfolg gehört zweifellos zu seinen Karriere-Highlights.
Zu gern würde der 29-Jährige die Trophäe noch einmal in die Höhe stemmen. „Damit könnten wir die Saison vergolden“, meint Möckel. Er warnt jedoch davor, die Nordhäuser zu unterschätzen: „Das wird ein Spiel auf Augenhöhe. Die können alle kicken und werden sich zerreißen.“
Möckel weiß das aus erster Hand. Seit Jahren verbindet ihn mit Semmer eine enge Freundschaft. Eine, die über den Fußball hinaus geht; die aber heute 90 Minuten ruhen muss. Mindestens.
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FSV Wacker Nordhausen – FC Rot-Weiß Erfurt, heute . Uhr, Steigerwaldstadion Dr. Peter Ullmann sitzt heute etwas zwischen den Trainerbänken. Seit zwei Jahren behandelt der Mannschaftsarzt des FC Rot-Weiß auch Spieler von Wacker Nordhausen in seiner Sportklinik. „Das kam vor gut zwei Jahren durch die früheren Erfurter zustande“, sagt Ullmann. Trotz einer engen Verbindung, die entstanden ist, habe er aber „ein rotweißes Herz“und hofft natürlich auf den Sieg des Drittligisten. „Nervenstärke und mannschaftliche Geschlossenheit werden den Ausschlag geben“, ist er fest überzeugt.