Tödliche Unfälle
vier Verstöße, die mit bis zu 800 Euro Bußgeld bestraft werden können, überschaubar. Allerdings, darauf macht Polizeisprecher Michael Oettel aufmerksam, habe es alle 30 Minuten einen Verstoß gegen die Verkehrsvorschriften gegeben – und das sei doch mehr, als erwartet.
Im Rahmen der bundespolizeilichen Aufgaben gehört die Sicherung von Bahnübergängen zum Tagesgeschäft. Täglich seien die Streifen der Bundespolizei damit befasst. In Thüringen gibt es Hunderte solcher Übergänge. Die müssen außerdem alle zwei Jahre einer Kontrolle unterzogen werden. Mängel, so Oettel, seien in den vergangenen zwei Jahren nicht festgestellt worden – abgesehen von einem Fall, in dem es zu Nachbesserungen gekommen ist.
Dass es dennoch immer wieder zu Unfällen an Bahnübergängen kommt, bei denen nicht selten auch die Verkehrsteilnehmer Schuld tragen, weil sie trotz geschlossener Halbschranke noch schnell den Bahnübergang passieren, könne viele Ursachen haben. Die eine: Früher, so Oettel, sei die Zeit zwischen dem Schließen der Schranke und dem Passieren des Zugs länger gewesen. Das könnten Verkehrsteilnehmer noch im Hinterkopf haben. Heute aber vergehen nur noch wenige Sekunden – in Erfurt in der Salinenstraße waren es im kürzesten Fall sogar nur sechs Sekunden. An Bahnübergängen sterben immer wieder Menschen: Die tödlichen Unfälle gehen meist auf ein Fehlverhalten der Teilnehmer am Schienen- oder Straßenverkehr zurück. Auch technisches Versagen kann Ursache sein.
In Thüringen sind im April und Mai fünf Menschen an Bahnübergängen gestorben.
Zwischen 2013 und 2015 gab es keine tödlichen Unfälle an Bahnübergängen, bestätigt die Bundespolizei.