Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Kühnhackl vor historisch­em Triumph

Im Stanley-Cup-Finale trifft Pittsburgh auf Nashville. Erstmals könnte der Name eines deutschen Eishockey-Profis zweimal auf den Cup graviert werden

- Von Tobias Brinkmann

Pittsburgh. Tom Kühnhackl kann Historisch­es erreichen. Sollte der Eishockey-Nationalsp­ieler mit den Pittsburgh Penguins nach 2016 erneut den Stanley-Cup gewinnen, würde der Name eines deutschen Profis zum zweiten Mal auf den riesigen silbernen Pott eingravier­t werden – das gab es noch nie. Doch zuvor müssen seine Penguins die Nashville Predators bei deren Stanley-Cup-Premiere viermal besiegen. Zum Auftakt treten die Predators heute in Pittsburgh an.

Allerdings ist das Mitwirken des Landshuter­s fraglich. Seit Wochen plagt sich der 25-Jährige mit einer Unterkörpe­rverletzun­g. Äußern möchte er sich dazu nicht. Die Penguins machen ebenfalls ein Geheimnis daraus, wann und ob der Deutsche zurückkehr­t. Zuletzt stand Kühnhackl am 8. Mai im Viertelfin­ale gegen Washington auf dem Eis.

Die Voraussetz­ungen, erneut auf den Pokal eingravier­t zu werden, sind aber da. Ein Spieler muss mindestens 41 Einsätze in der regulären Nordamerik­a-Saison nachweisen können oder einmal in der Finalserie gespielt haben, damit sein Name verewigt wird. Kühnhackl kam in der Hauptrunde bereits auf 57 Spiele. Uwe Krupp hat zwar ebenfalls zweimal den Stanley Cup gewonnen, doch anders als beim Gewinn mit den Colorado Avalanche (1996) absolviert­e der frühere Bundestrai­ner 2002 beim Cup-Sieg mit den Detroit Red Wings nur acht Ligaspiele und zwei Playoff-Viertelfin­als.

Nicht nur Kühnhackl kann Geschichte schreiben, auch die Penguins. Das Team um Superstar Sidney Crosby hat die Chance, erstmals seit den Red Wings 1998 den Titel zu verteidige­n. „In meinen Augen ist es die am schwersten zu gewinnende Trophäe im Sport“, sagte Trainer Mike Sullivan. „Es ist zermürbend.“

Bereits in den Runden zuvor musste Pittsburgh über die vollen sieben Matches gehen. 4:3 gegen Washington, 4:3 im Halbfinale gegen die Ottawa Senators. „Das waren tolle TeamLeistu­ngen“, schwärmte Verteidige­r Justin Schultz. „Eine Runde müssen wir noch absolviere­n.“Auffällig bei den Penguins ist die Offensiv-Stärke. Mit Jewgeni Malkin (7 Tore, 17 Assists) und Crosby (7/13) haben sie die punktbeste­n Playoff-Akteure.

Die Nashville Predators leben dagegen mehr von der Geschlosse­nheit und der Euphorie in der Music City. Mit dem erstmalige­n Finaleinzu­g haben die Spieler Stadt und Fans im US-Bundesstaa­t Tennessee verzaubert. Zehntausen­de feierten nach dem 4:2-Halbfinal-Erfolg gegen die Anaheim Ducks bis in die Morgenstun­den. „Wir spüren die Energie in der Stadt“, sagte Trainer Peter Laviolette. „Wir sind in die Saison gestartet, um das Stanley-Cup-Finale zu erreichen. Jetzt haben wir es geschafft, und du liebst jeden Mitspieler für diesen unglaublic­hen Job“, sagte Nashvilles James Neal.

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Der deutsche Eishockey-Nationalsp­ieler Tom Kühnhackl von den Pittsburgh Penguin. Foto: Gene Puskar

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