Neue Wege zu alten Erfolgen
Was Herbert Müller als Trainer der Handball-Frauen vom Thüringer HC diesmal anders macht
Bad Langensalza. Es ist der größte Umbruch, seitdem Herbert Müller beim Thüringer HC das sportliche Sagen hat. Aber der Cheftrainer des sechsfachen deutschen Meister, der seit inzwischen sieben Jahren bei den THC-Frauen auf der Bank sitzt, freut sich vor allem deshalb auf die Zukunft mit seinem Kader, weil er aus seiner Sicht viel Potenzial besitzt. „Wir haben sechs neue Spielerinnen. Das ist fast eine komplette Mannschaft. Aber dieser Kader ist zukunftsträchtig und hat viel Potenzial“, sagte Müller, dessen Aufgabe es nun ist, aus dem 16 Spielerinnen umfassenden Kader bis zum Saisonauftakt mit dem Qualifikations-Turnier um die Champions-League-Teilnahme am 9. und 10. September in Nordhausen eine Einheit zu formen.
Auch wenn Müller mit seiner Arbeit in den vergangenen Spielzeiten ja erfolgreich war, verschließt er sich aufgrund der besonderen Situation auch nicht, neue Wege zu gehen. Schon in dieser Woche absolviert die Mannschaft eine Einheit mit dem Ball und steigt in diese Trainingsform so früh wie noch nie ein. „Mit sechs neuen Spielerinnen ist das notwendig“, sagt Müller, der mit der Mannschaft am 5. August ins Trainingslager im tschechischen Most fährt. Für besonders wertvoll hält er indes das internationale Turnier am 25. und 26. August in Budapest, wo unter anderem der Champions-League-Teilnehmer FTC Budapest und der norwegische Spitzenklub Byasen Trondheim zum Teilnehmerfeld gehören. Wenn es nach Trainer Müller geht, soll es nicht die letzte Reise in die ungarische Hauptstadt in diesem Jahr gewesen sein. Denn wenn er sich mit dem Thüringer HC für die Gruppenphase der Königsklasse qualifizieren sollte, wäre Budapest im Herbst einer der Gegner des deutschen Vizemeisters.
Auch das ist neu: Gleich mit einem K.o.-Spiel gegen den spanischen Meister Atletico Guardes werden die THC-Frauen am 9. September bei der Qualifikation um die Champions League ins neue Spieljahr starten. Im zweiten Halbfinale treffen der schwedische Titelträger Höörs HK und der einstige österreichische Champions-League-Gewinner Hypo Niederösterreich aufeinander. Nur der Turniersieger erreicht die Gruppenphase. „Ich bin froh, dass wir das Turnier in Nordhausen austragen können. Das wird ein großes Event gegen starke Gegner, die auch meine Wunschgegner sind“, sagte Müller.
Während der Vorbereitung wird sich die neuformierte Mannschaft in Thüringen am Mittwoch, 16. August, in Schlotheim gegen den sechsfachen niederländischen Landesmeister Sercodak Dalfsen erstmals den heimischen Fans präsentieren. In der gleichen Woche ist der rumänische Erstligist Valcea zweimal – am 18. August in Bad Langensalza und tags darauf in Bleicherode – der Testspielgegner.
Spätestens zum scharfen Start im September hofft Trainer Müller auf den kompletten Kader. Schon jetzt wieder im Training steht Iveta Luzumova, nachdem sie im Frühjahr den Saisonendspurt mit dem Final Four um den deutschen Pokal verpasst hatte. „Die Hand ist wieder in Ordnung. Ich kann ganz normal trainieren“, sagte die Tschechin.
Erstes Spiel in Thüringen steigt am 16. August