Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Tief Alfred macht die Erde nass

Der Starkregen blieb weitgehend ohne Folgen. Erfurts Feuerwehr war gestern nur in zehn kleineren Einsätzen gefragt

- Von Michael Keller

Erfurt. Was den grünen Rasen erfreut – Wasser von oben satt – hat gestern und wird laut Wetterkart­e auch noch bis morgen bei vielen Menschen Unbehagen auslösen. Tief Alfred kommt aus Polen und hat jede Menge Wasser im Gepäck. In Berlin hieß es gestern mehrfach Land unter. Das, was sich laut Vorhersage drei Tage lang aus den Himmelssch­leusen gen Erde stürzt, läuft ob seiner Intensität unter der Rubrik Starkregen. Eigentlich. Ein Wasserchao­s wie in der Bundeshaup­tstadt blieb in hiesigen Breiten aber bislang aus. Der untentwegt­e Regen am gestrigen Tage hatte ganz unterschie­dliche Auswirkung­en. Allerdings keine gravierend­en. In der Lindenstra­ße von Mittelhaus­en trat Wasser über das Ufer der Schmalen Gera, so dass ein Befahren nicht mehr möglich war. Treibgut hatte den schmalen Durchfluss verstopft. Die Feuerwehr sperrte die Zufahrten. Das war so ziemlich der umfänglich­ste Einsatz der Kameraden. Was sonst noch anfiel, war einige Nummern kleiner.

Auch am Roten Berg waren Polizei und Feuerwehr gefragt. Der Julius-Leber-Ring musste gesperrt werden, da Wasser den Bereich einer Kreuzung geflutet hatte. Bei X-FAB war ein Dachrohr verstopft, bei einem Möbeldisco­unter in der August-Röbling-Straße wurde der Parkplatz geflutet.

Die Feuerwehr rückte auch in die Kindertage­sstätte Am Waldblick in der Nähe der Blosenburg­straße aus. Nicht genug, dass die Sandkiste voller Wasser stand, drohte das himmlische Nass von der Terrasse aus auch in die Kitaräume zu laufen. Die Blauröcke verhindert­en dies, in dem sie einen Sandsackwa­ll errichtete­n. „Insgesamt hatten wir zehn Einsätze, nichts Besonderes“, so Torsten Hinsche, Vizechef der Erfurter Berufsfeue­rwehr. Die Wasserstän­de in und um Erfurt würden überwacht. der Pegel in Möbisburg gilt als Referenzwe­rt für etwaige Vorwarnode­r Alarmstufe­n.

Auch die kulturelle Seite Erfurts war betroffen. Zumindest ein wenig. Der Aufbau der Kulissen für die diesjährig­en Domstufenf­estspiele geht wegen des Regens „langsamer voran“, wie Christian Stark, technische­r Direktor, sagt. Er mache zudem weit weniger Spaß. Glückliche­rweise sei der Aufbau aber recht früh gestartet, so dass noch ausreichen­d Zeit bleibe. Und schließlic­h: Wenn sich der Himmel jetzt ausregnet, bleiben die Vorstellun­gen vielleicht trocken, so seine Hoffnung. Der Dauerregen müsse sich ja nicht bis zur Premiere am 10. August hinziehen...

Straßenspe­rrung in Mittelhaus­en

Rot-Weiß verlegt seine Trainingse­inheiten

Zwei Vorstellun­gen des „Dracula“-Stückes im Hof des Angermuseu­ms wurden gestern bereits für den heutigen Mittwoch und den morgigen Donnerstag abgesagt. Der Blick auf das Wetterrada­r ließ den Aktiven keine andere Wahl. Zu riskant. Die Vorstellun­gen am Freitag und Samstag sollen jedoch wie geplant wieder unter freiem Himmel stattfinde­n.

Betroffen vom heftigen Regen war auch der FC Rot-Weiß Erfurt, der seine Trainingse­inheiten im Gebreite absagen musste. Die Verletzung­sgefahr auf dem nassen Rasen ist unter diesen Umständen zu groß. Also hieß es am Vormittag in den Kraftraum zum Athletiktr­aining ausweichen und am Nachmittag auf Kunstrasen zu trainieren. „Wir schauen von Tag zu Tag und machen das Beste draus“, so Cheftraine­r Stefan Krämer. Und schließlic­h habe der 1. FC Madeburg, wo RWE am Samstag gastiert, die gleichen Probleme.

Fazit: Auch wenn es gestern vom Himmelszel­t gar heftig tropfte, ist bislang alles im grünen Bereich.

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Wenigstens Elias, Anna, Tom und Elias haben ihren Spaß im Regen und springen von Pfütze zu Pfütze. Zu zehn kleineren Einsätzen war aber auch die Feuerwehr gefragt. Sie musste ausrücken, weil Straßen überschwem­mt wurden. Foto: Marco Schmidt
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Mit Sandsäcken wurden Kitaräume in Mittelhaus­en gesichert. Foto: M. Gränzdörfe­r

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