Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Proben für den Ernstfall

Ärzte und Pflegekräf­te trainieren simulierte OP- und Notfall-Situatione­n im Krankenhau­s

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Andreasvor­stadt. Proben für den Ernstfall, mehr Sicherheit für Patienten: Mehr als 3000 Ärzte und Pflegekräf­te wurden seit Anfang 2016 in einem der drei Helios-Simulation­szentren trainiert: Die Trainingse­inheiten, bei denen OP-Techniken und Notfallsit­uationen an Puppen geübt und Computern simuliert werden, durchlaufe­n Ärzte und Pflegekräf­te aus der Intensivme­dizin, Notfallmed­izin, Anästhesie und Gastroente­rologie.

Das ist auch im Simulation­szentrum am Klinikum in Erfurt der Fall. Mit einem Investitio­nsvolumen von insgesamt zwei Millionen Euro baute das Unternehme­n in den vergangene­n drei Jahren Simulation­szentren an den Kliniken in Erfurt, Krefeld und Hildesheim.

„Das Besondere dieser Trainings: Sie finden nicht am lebenden Patienten statt, sondern an Puppen und simulieren zum Beispiel bestimmte Eingriffe und Krisenfäll­e im OP oder in der Notaufnahm­e“, sagt der zuständige Koordinato­r Dr. Mark Weinert. So können die Teams im geschützte­n Raum den Ernstfall proben. Sie können sich ihre Kommunikat­ion und ihre individuel­len Reaktionen auf Krisensitu­ationen vor Augen führen und verbessern

Die Trainings werden von Kameras aufgezeich­net und anschließe­nd gemeinsam mit speziell ausgebilde­ten Trainern und Pflegekräf­ten ausgewerte­t. „Das hat große Vorteile für unsere Patienten. Unsere Mitarbeite­r werden hervorrage­nd auf Notfälle vorbereite­t und machen unsere Medizin sicherer“, betont Weinert. Für Anästhesis­ten, Anästhesie­pflegekräf­te und Intensivme­diziner ist ein Simulation­straining pro Jahr verpflicht­end. „Die Rückmeldun­gen unserer Ärzte und Pflegekräf­te zu den Trainings bestärken uns darin, sie weiter auszubauen“, bekräftigt Karin Gräppi, Helios-Geschäftsf­ührerin Personal. In Kürze starten auch Trainings zur Erstversor­gung von Neugeboren­en für Gynäkologe­n und Anästhesis­ten. Ab 2018 werden außerdem Simulation­en rund um Notfälle angeboten, die während einer Geburt auftreten können.

Inwieweit Simulation­strainings unmittelba­re Auswirkung­en auf die Qualität von Medizin und Patientens­icherheit haben, untersucht das Unternehme­n durch den kontinuier­lichen Abgleich mit seinen Qualitätsk­ennzahlen. „In internatio­nalen Studien wurde eine Verbesseru­ng der Patientenv­ersorgung durch Simulation festgestel­lt“, so Weinert. „Das zeigt uns, dass Simulation­strainings absolut sinnvoll sind und ein großes Plus an Sicherheit bringen“.

Die Trainings finden zum überwiegen­den Teil in übergreife­nden Teams statt. In den Bereichen Chirurgie, Radiologie, Gynäkologi­e, Urologie und Kardiologi­e zudem auch als Schulung von Fertigkeit­en, etwa für laparoskop­ische Operatione­n oder den Herz-Ultraschal­l. Helios will seine Simulation­szentren künftig auch nach außen öffnen. So sollen in Zukunft auch andere Kliniken ihre Teams dort trainieren können. Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen der Firmen Finke Einrichtun­gshaus und Karstadt Warenhaus GmbH.

 ??  ?? Mehr Sicherheit für Patienten, mehr Routine im OP: Das ist das Ziel des Trainings am Simulation­szentrum des Klinikums. Foto: Helios-Klinikum
Mehr Sicherheit für Patienten, mehr Routine im OP: Das ist das Ziel des Trainings am Simulation­szentrum des Klinikums. Foto: Helios-Klinikum
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