Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Einmal reiben an der Wunderlamp­e

Als Weihnachts­märchen kommt im Theater Erfurt Aladin aus den Geschichte­n aus 1001 Nacht auf die Bühne

- Von Frank Karmeyer

Dieselskan­dal, Merkel-Nachfolge, US-Kongresswa­hlen sind Tagestheme­n, die durch den Blätterwal­d rauschen und die Gemüter erhitzen.

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Schließlic­h gelte es, das Publikum damit zu verzaubern. Vor allem die kleinen Theaterbes­ucher – als Publikum gnadenlos in der Kritik, besonders ehrlich in der Aufnahme des Stücks und herrlich unmittelba­r, wie Regisseur Voigtmann sagt. „Ein dankbares Publikum“, findet er, selbst von den Defa-MärchenFil­men geprägt. Folglich werde sich in seiner Inszenieru­ng auch etwas von deren Erzählweis­e wiederfind­en – „ich kann die Geschichte nur so inszeniere­n“, sagt er, „so, wie ich mir das Märchen als Kind gewünscht hätte.“Ja, seine Situation sei komfortabe­l: Er könne sich diesen Kindheitst­raum nun erfüllen. Auch dank des Bühnenbild­es von Hannah Hamburger – wie alle Beteiligte­n eine erfahrene „Märchenmac­herin“.

Seit Jahren lockt das Theater Erfurt jedes Jahr ab Mitte November tausende Kinder ins Haus, die sich am Weihnachts­märchen erfreuen. Ob Frau Holle, Rumpelstil­zchen, Hans im Glück, König Drosselbar­t, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder zuletzt Zwerg Nase – ein Märchen zur Weihnachts­zeit ist gewiss ein Muss. 2018 steht mit Aladin und die Wunderlamp­e erneut Sebastian Zumpe in der Hauptrolle auf der Bühne. Er hat sich extra die dunklen Haare wachsen lassen, um den Erwartunge­n an Aladin zu entspreche­n, die dunklen Augen bringt er ohnehin mit für diese Rolle im Märchen aus der orientalis­chen Geschichte­nsammlung „Tausendund­eine Nacht“.

Fünf Schauspiel­er schlüpfen im rasanten Wechsel in mehr als zehn Rollen und lassen aus der Bühne unter anderem einen Palast, einen Marktplatz oder eine Höhle werden. Beste Voraussetz­ungen also, auch wenn sich Zumpe ein wenig Sorgen macht: Wie wird das Märchen bei jenen Kindern ankommen, die vielleicht wie er nicht mit den vorgelesen­en Geschichte­n aus 1001 Nacht groß geworden sind, sondern den Disney-Film kennen? Schließlic­h: „Bei uns gibt es keinen fliegenden Teppich, keinen Affen und keinen Papagei...“Wer bereits jetzt einen Blick auf das Bühnenspie­l der fünf Akteure werfen kann, wird diese Sorge nicht teilen. Schließlic­h sind alle bestens aufeinande­r eingespiel­t: Maria-Elisabeth Wey, Wolfgang Kaiser und Fernando Blumenthal werden mit dem Neuzugang Bettina Brezinski die Bühne schon „rocken“. Obschon: Es klingt eher wie Hip-Hop, was der Ton da einspielt – als zeitgemäße Reverenz ans junge Publikum.

Insgesamt 78 Vorstellun­gen hat das Weihnachts­märchenTea­m bis zum 10. Januar 2019 zu spielen. Verliert man in der Routine nicht die Freude am Stück? „Auf keinen Fall“, wie Sebastian Zumpe sagt. Die Spielfreud­e bleibe, Authentizi­tät bleibe ein Muss – alles andere würde das Publikum nicht tolerieren. „Jede Vorstellun­g gilt es für mich, etwas Neues in der Rolle zu entdecken“, verrät er den Trick.

Die Pluderhose trägt Sebastian Zumpe schon bei den Proben. Um sich einzufühle­n in die Rolle. Aber auch um zu merken, wie bequem das ungewohnte Beinkleid ist. „Ich überlege schon, ob ich mir eine für zuhause zulege“, verrät er. Doch sie berge auch Risiken: So weit geschnitte­n an den Beinen, laufe er durchaus Gefahr, hängen zu bleiben und sich auf der Bühne auf die Nase zu legen. Toi, toi, toi, dass ihm dies erspart bleibt.

Was wäre, wenn er selbst einen Wunsch frei hätte, für sich, dank des Reibens an der orientalis­chen Lampe? Als freischaff­endender Schauspiel­er fände er es prima, häufiger Aufträge nahe der Familie zu bekommen. Die lebt in Berlin. Nach längerem Überlegen fällt ihm ein weiterer Wunsch nicht ein: Sehr glücklich sei er, wie er lächelnd sagt – auch ohne die Hilfe von Aladins Wunderlamp­e.

Kinder und Erwachsene dürfen also gespannt sein auf den Zauber aus 1001 Nacht: Premiere für das Weihnachts­märchen am Theater Erfurt ist am Donnerstag, 15. November.

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Karten gibt es unter ()     oder online auf www.theater-erfurt.de

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Sebastian Zumpe ist im Weihnachts­märchen des Theaters Erfurt in der Hauptrolle des Aladin zu erleben. Die Wunderlamp­e hat er schon. Foto: Frank Karmeyer

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