Einmal reiben an der Wunderlampe
Als Weihnachtsmärchen kommt im Theater Erfurt Aladin aus den Geschichten aus 1001 Nacht auf die Bühne
Dieselskandal, Merkel-Nachfolge, US-Kongresswahlen sind Tagesthemen, die durch den Blätterwald rauschen und die Gemüter erhitzen.
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Schließlich gelte es, das Publikum damit zu verzaubern. Vor allem die kleinen Theaterbesucher – als Publikum gnadenlos in der Kritik, besonders ehrlich in der Aufnahme des Stücks und herrlich unmittelbar, wie Regisseur Voigtmann sagt. „Ein dankbares Publikum“, findet er, selbst von den Defa-MärchenFilmen geprägt. Folglich werde sich in seiner Inszenierung auch etwas von deren Erzählweise wiederfinden – „ich kann die Geschichte nur so inszenieren“, sagt er, „so, wie ich mir das Märchen als Kind gewünscht hätte.“Ja, seine Situation sei komfortabel: Er könne sich diesen Kindheitstraum nun erfüllen. Auch dank des Bühnenbildes von Hannah Hamburger – wie alle Beteiligten eine erfahrene „Märchenmacherin“.
Seit Jahren lockt das Theater Erfurt jedes Jahr ab Mitte November tausende Kinder ins Haus, die sich am Weihnachtsmärchen erfreuen. Ob Frau Holle, Rumpelstilzchen, Hans im Glück, König Drosselbart, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder zuletzt Zwerg Nase – ein Märchen zur Weihnachtszeit ist gewiss ein Muss. 2018 steht mit Aladin und die Wunderlampe erneut Sebastian Zumpe in der Hauptrolle auf der Bühne. Er hat sich extra die dunklen Haare wachsen lassen, um den Erwartungen an Aladin zu entsprechen, die dunklen Augen bringt er ohnehin mit für diese Rolle im Märchen aus der orientalischen Geschichtensammlung „Tausendundeine Nacht“.
Fünf Schauspieler schlüpfen im rasanten Wechsel in mehr als zehn Rollen und lassen aus der Bühne unter anderem einen Palast, einen Marktplatz oder eine Höhle werden. Beste Voraussetzungen also, auch wenn sich Zumpe ein wenig Sorgen macht: Wie wird das Märchen bei jenen Kindern ankommen, die vielleicht wie er nicht mit den vorgelesenen Geschichten aus 1001 Nacht groß geworden sind, sondern den Disney-Film kennen? Schließlich: „Bei uns gibt es keinen fliegenden Teppich, keinen Affen und keinen Papagei...“Wer bereits jetzt einen Blick auf das Bühnenspiel der fünf Akteure werfen kann, wird diese Sorge nicht teilen. Schließlich sind alle bestens aufeinander eingespielt: Maria-Elisabeth Wey, Wolfgang Kaiser und Fernando Blumenthal werden mit dem Neuzugang Bettina Brezinski die Bühne schon „rocken“. Obschon: Es klingt eher wie Hip-Hop, was der Ton da einspielt – als zeitgemäße Reverenz ans junge Publikum.
Insgesamt 78 Vorstellungen hat das WeihnachtsmärchenTeam bis zum 10. Januar 2019 zu spielen. Verliert man in der Routine nicht die Freude am Stück? „Auf keinen Fall“, wie Sebastian Zumpe sagt. Die Spielfreude bleibe, Authentizität bleibe ein Muss – alles andere würde das Publikum nicht tolerieren. „Jede Vorstellung gilt es für mich, etwas Neues in der Rolle zu entdecken“, verrät er den Trick.
Die Pluderhose trägt Sebastian Zumpe schon bei den Proben. Um sich einzufühlen in die Rolle. Aber auch um zu merken, wie bequem das ungewohnte Beinkleid ist. „Ich überlege schon, ob ich mir eine für zuhause zulege“, verrät er. Doch sie berge auch Risiken: So weit geschnitten an den Beinen, laufe er durchaus Gefahr, hängen zu bleiben und sich auf der Bühne auf die Nase zu legen. Toi, toi, toi, dass ihm dies erspart bleibt.
Was wäre, wenn er selbst einen Wunsch frei hätte, für sich, dank des Reibens an der orientalischen Lampe? Als freischaffendender Schauspieler fände er es prima, häufiger Aufträge nahe der Familie zu bekommen. Die lebt in Berlin. Nach längerem Überlegen fällt ihm ein weiterer Wunsch nicht ein: Sehr glücklich sei er, wie er lächelnd sagt – auch ohne die Hilfe von Aladins Wunderlampe.
Kinder und Erwachsene dürfen also gespannt sein auf den Zauber aus 1001 Nacht: Premiere für das Weihnachtsmärchen am Theater Erfurt ist am Donnerstag, 15. November.
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Karten gibt es unter () oder online auf www.theater-erfurt.de