Wechmar litt um 1817 unter Feuer, Hunger und Löwengebrüll
Heimatverein widmet seiner Ortsgeschichte eine große Jahresausstellung. Am Freitag beginnt sie
Wechmar. Nicht nur in der Burgenlandgemeinde Wandersleben wird in diesem Jahr groß gefeiert. Den Anfang machten bekanntlich am vergangenen Wochenende die Floriansjünger mit ihrem vierfachen Jubiläum. Jetzt widmet sich der Wechmarer Heimatverein in seiner großen Jahresausstellung im Landhaus Studnitz dem 200jährigen Bestehen seines Lindenbrunnens auf dem Kirchplatz, dem 250-jährigen Jubiläums der Gemeindeschänke „Zum goldenen Löwen“und dem schweren Kirchturmbrand vor 200 Jahren, dessen Geschehen im Mittelpunkt der Schau steht.
Seit 35 Jahren sammeln die Mitglieder des Wechmarer Heimatvereins alles, was mit der Geschichte ihres Dorfes zusammenhängt. Viele Ereignisse wurden in kleinen Ausstellungen präsentiert. So auch bei der Schau „Wechmar 1817 – Feuer, Hunger und Löwengebrüll“, die am kommenden Freitag eröffnet wird. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha haben die Vereinsmitglieder unter Federführung von Ekkehardt Danz und Hans Kowalewski in der Ausstellungshalle des Studnitzhauses eine sehenswerte und interessante Ausstellung zusammengetragen.
Echte Brandspuren am Ausstellungsobjekt
Beim Betreten des Ausstellungsraumes fällt der erste Blick auf den nachgebauten Kirchturm, der 1817 durch einen Blitzschlag in Flammen aufging. Nach historischer Überlieferung hatten damals Wechmarer Zimmerleute und Handwerksgesellen großen Mut bewiesen, denn die Feuerwehrleute konnten nicht helfen, da ihre Schläuche wegen der Höhe des Turmes zersprangen. So kletterten die Zimmerleute und Gesellen den Turm hinauf und sägten die Spitze ab. Doch diese fiel nicht herunter – brennende Schiefer hatten mittlerweile bereits mehrere umliegende Scheunen und Häuser in Brand gesteckt – Kirchenläuter brachten dann durch das Schwingen der großen Glocken den Turm zum Absturz.
In zweiwöchiger Arbeit wurde das Modell nachgebaut. Dachdecker Georg Kehr sorgte für die Schiefer am Kirchturm, Brandrückstände geben Aufschluss über das Ereignis. Ergänzt wird die Schau durch historische Feuerlöschgeräte. Daneben werden Wirtshausutensilien gezeigt, die den Raum zu einem lebendigen Schaufenster der Dorfgeschichte machen.
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Eröffnung: Freitag, . März, um Uhr im Landhaus Studnitz.
Zu sehen bis . November.