Thüringer Allgemeine (Gotha)

Russische Gäste aus Moskau im Siebleber Freytag-gymnasium

Volles Programm für die Schüler und ihre Lehrerin. Sie wohnen in deutschen Gastfamili­en. Im September fahren Gothaer zum Gegenbesuc­h

- Von Claudia Klinger

Gotha. Ganz vertieft sitzen Schüler im Kunstraum des Gustav-freytag-gymnasiums. Sie gravieren kleine Dosen und einen dazu passenden Deckel. Ab und zu fällt ein Wort – in Russisch. Denn Kunstlehre­r Hendrik Hause unterricht­et gerade Gäste aus der Moskauer Partnersch­ule des Siebleber Gymnasiums. Zwölf Schüler sind mit ihrer Deutschleh­rerin, Oksana Richkowa, seit dem vergangene­n Donnerstag für eine Woche zu Besuch.

„Wir machen mit den russischen Schülern immer ein kleines Kunstproje­kt. So können sie ein schönes Andenken mit nach Hause nehmen“, sagt Hendrik Hause. Da im Gustav-freytaggym­nasium auch das Keramikhan­dwerk gelehrt wird, hat er für die Gäste die Gefäße in den russischen Farben Rot, Blau und Weiß vorbereite­t. Nun können die Schüler Muster oder Schriftzüg­e gravieren.

Es ist nur ein Programmpu­nkt von vielen für die Besucher aus Moskau. Sie wurden von Museumspäd­agogin Gabriele Roth schon durchs Schloss Friedenste­in geführt, haben auf den Spuren der Reformatio­n eine Stadtführu­ng durch Gotha erlebt, waren im Zoo Leipzig, in der Marienglas­höhle und wurden im Rathaus der Stadt Gotha empfangen. Ein Stadtrundg­ang in Erfurt und ein Besuch von Eisenach und der Wartburg erwartet sie ebenfalls.

„Es ist jetzt die vierte Gruppe, die seit dem Beginn des Austauschs im Jahr 2012 hier ist“, sagt Cornelia Bomberg, die stellvertr­etende Leiterin des Freytaggym­nasiums. „Wie immer wohnen die Schüler in Gastfamili­en. Insbesonde­re das Wochenende ist immer sehr spannend.“

Doch moderne Technik helfe, sich zu helfen. Bomberg: „Da kommt per Whatsapp mal eine Frage, was das und das heißt – meist finden die Kinder aber selbst eine Lösung.“Mit Steckbrief­en werde vor dem Austausch erkundet, welcher deutsche Gastgeber am besten zu welchem russischen Gast passt. „Mit den modernen Handys sind die Schüler schon vor dem Besuch in Kontakt, das hilft.“

Vokabeln zu pauken, das sei eine Sache. „Das alltäglich­e Leben im anderen Land kennen zu lernen und dabei die Sprache zu üben, ist eine andere. Der Austausch hilft sehr dabei“, sagt Russischle­hrerin Cornelia Bomberg.

Die deutschen Gastgeber – Schüler der 8. und 9. Klasse – werden übrigens im September zum Gegenbesuc­h nach Moskau reisen. Die russischen Teilnehmer sind in der 7. und 8. Klasse, weil in Russland erst mit sieben Jahren eingeschul­t wird.

Der Schüleraus­tausch zwischen dem Freytag-gymnasium und der Schule in Moskau wird vom Land Thüringen und der Stiftung deutsch-russischer Jugendaust­ausch gefördert.

 ??  ?? Moskauer Schüler sind zurzeit im Gustav-freytag-gymnasium Gotha zu Gast. Zu ihrem umfangreic­hen Programm gehörte auch eine Kunst-stunde, in der sie eine Dose mit Deckel als Andenken gestalten konnten. Varvara, Viktoria und Mascha (von rechts) sind ganz...
Moskauer Schüler sind zurzeit im Gustav-freytag-gymnasium Gotha zu Gast. Zu ihrem umfangreic­hen Programm gehörte auch eine Kunst-stunde, in der sie eine Dose mit Deckel als Andenken gestalten konnten. Varvara, Viktoria und Mascha (von rechts) sind ganz...

Newspapers in German

Newspapers from Germany