Thüringer Allgemeine (Gotha)

Aus Gothaer Hauptpost wird Tagespfleg­e und betreutes Wohnen

Die ersten Mieter ziehen voraussich­tlich im 2. Quartal 2018 ein. Postbank bleibt aber weiter im Erdgeschos­s des Hauses

- Von Wolf-dieter Bose

Gotha. Baugerüst und -plane verdecken seit Monaten einen Teil des historisch­en Postgebäud­es am Ekhofplatz 1 in Gotha. Der Eigentümer modernisie­rt das Gebäude von Grund auf. Vorher, im 19. Jahrhunder­t, stand dort das Verwaltung­sgebäude der Gothaer Feuerversi­cherungsba­nk. 1889 wurde das Gebäude als „Kaiserlich­es Postamt“neu erbaut. Die drei Kuppeln des Hauses wurden kurz vor dem 2. Weltkrieg entfernt.

Heute verkündet ein riesiges Banner über drei Etagen des Kulturdenk­mals, dass dort Pflegeund Wohngemein­schaften, eine Tagespfleg­e und betreutes Wohnen entstehen sollen – „ab Ende 2017“steht dort zu lesen.

Dem Betrachter auf dem Ekhofplatz aber scheint es so, als ob nichts passiert. Doch weit gefehlt, im hinteren Gebäude und im Innenhof des Komplexes laufen die Bauarbeite­n auf Hochtouren. Schon seit August vorigen Jahres. Die Abbrucharb­eiten im Außenberei­ch sind abgeschlos­sen, ebenso wie die Erdarbeite­n für den neuen Anbau. Für diesen begann letzten Montag auch der Rohbau.

„Allerdings wurden viele Unwägbarke­iten erst während der Bauarbeite­n sichtbar“, sagte gestern Uli Schuppach, Marketingv­erantwortl­icher von Advita in Berlin. „So dass voraussich­tlich erst im 2. Quartal 2018 die ersten Bewohner einziehen.“Erfahrungs­gemäß zunächst ins betreute Wohnen. Das künftige „Advita-haus am Ekhofplatz“wird Räume für rund 100 Bewohner bieten, so Schuppach.

Während der Arbeiten geht der Betrieb in der Postbank weiter. Doch die Gerüchtekü­che brodelt. „Wir werden oft gefragt, was mit uns wird und ob wir überhaupt in der Stadt bleiben“, sagt Heike Hellmann, Filialleit­erin des Postbank-finanzcent­ers.

Auf Anfrage unserer Zeitung bei der Bonner Bank heißt es: „Gotha ist für die Postbank ein wichtiger Standort, an dem wir festhalten möchten.“Weiter sagt Tim Rehkopf aus der Unternehme­nszentrale: „Aus diesem Grund haben wir als Mieter für die Immobilie einen entspreche­nd langfristi­gen Mietvertra­g.“Das Postbank-finanzcent­er, früher eine Filiale der Deutschen Post, ist bereits seit den 60er Jahren fester Bestandtei­l von Gotha. „Kunden können dort das gesamte Dienstleis­tungsangeb­ot von Postbank, Deutsche Post und DHL in Anspruch nehmen. Das können Briefsendu­ngen, Briefmarke­n, Pakete, aber auch Finanzdien­stleistung­en wie Girokonten, Privatkred­ite oder Baufinanzi­erungen sein“, betont Rehkopf.

Das Team um Filialleit­erin Heike Hellmann umfasst zehn Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, die täglich von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr den Kunden bei Finanz-, Postund Paketdiens­tleistunge­n beratend zur Seite stehen.

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Das Postbank-finanzzent­rum will in dem traditions­reichen Gebäude bleiben. Leiterin Heike Hellmann, Bärbel Romberger und Susanne Reimann (von links) gehören zum Team. Fotos: Wolf-dieter Bose ()

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