Frühlingserwachen mit Wermutstropfen in der Orangerie
Schlösser-stiftung muss aus Kostengründen bei der Bepflanzung sparen. Blumenwuchs in diesem Jahr nur auf der Mittelinsel
Gotha. In der Orangerie Gotha prägen wieder Blumen die fürstliche Szenerie. Doch das Blütenmeer fällt 2017 kleiner aus als in Vorjahren, darauf weist Susanne Rott, Sprecherin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, hin. Sie spricht von einem „Frühlingserwachen mit Wermutstropfen“in der Orangerie.
Wegen der angespannten Haushaltssituation sehe sich die Thüringer Schlösser-stiftung in diesem Jahr veranlasst, auch bei der Parkpflege Einsparungen vorzunehmen. Für die Orangerie Gotha bedeutet das erstmals seit 20 Jahren eine starke Reduzierung der aufwendigen Sommerbepflanzung. Von den in den vergangenen Jahren rund 15 000 verwendeten Sommerblumen könne in diesem Jahr nur ein Bruchteil dessen präsentiert werden. Ähnlich wie bei der Frühjahrsbepflanzung werde nur die Mittelachse bepflanzt. Das werde voraussichtlich im Mai und Juni erfolgen, sagt Rotts Kollege Franz Nagel auf Nachfrage unserer Zeitung. Auf der Mittelachse sind jetzt etwa 3000 Pflanzen gesetzt worden, darunter Sorten von Salbei, Pelargonien und Tagetes. Bereits im Herbst vergangenen Jahres seien mehr als 10 000 Tulpenzwiebeln und Narzissen in die Beete gesteckt worden. Nun folgten die Frühjahrsblüher Vergissmeinnicht, Tausendschönchen, Primeln und Goldlack – insgesamt 6000 Pflanzen.
Wegen des hohen Aufwands und der relativ kurzen Blühzeit werde im Frühjahr immer nur die mittleren Bereiche des Orangeriegartens bepflanzt. Darauf werde sich dann auch die Sommerbepflanzung beschränken, die dann bis zum Herbst in der Orangerie blühen soll.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden auf Geheiß des Herzogs Ernst I. von Sachsencoburg und Gotha erste Blumenbeete zur Ausschmückung des Orangerieparterres angelegt In puncto Üppigkeit und Pracht kam es Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Höhepunkt.
Von Salbei bis Tulpen