Ein Blick hinter die Kulissen der Eisenbahn
Interessengemeinschaft Hirzbergbahn in Georgenthal hat wieder historische Eisenbahnen auffahren lassen. Einblick in das Vereinsleben beim Hoffest
Georgenthal. In der Bahnwerkstatt der Interessengemeinschaft Hirzbergbahn fährt schon lange kein Zug mehr, jedenfalls nicht offiziell. Allerdings gibt es rund 800 Meter Gleise, wo die Vereinsmitglieder ihre Wagen laufen lassen können.
Ihr größter Wunsch, die einstige Bahnverbindung von der Lohmühle bis zur Bahnwerkstatt wieder aufleben zu lassen, hat sich bisher für die Hirzbergbahner nicht erfüllen können. Trotzdem hält Vereinsvorsitzender Andreas Gütt daran fest. „Vielleicht geht er irgendwann einmal in Erfüllung. Aber jetzt hat der Verein andere Vorgaben“, so der 43-Jährige, der im wirklichen Leben als stellvertretender Eisenbahnbetriebsleiter tätig ist. Überhaupt sind die meisten der 55 Vereinsmitglieder mit der Eisenbahn stark verwurzelt. Einige arbeiten als Lokführer, andere sind als Disponenten bei der Bahn AG unterwegs. Doch alle eint ein besonderes Hobby, dem sie in ihrer Freizeit nachgehen: Dem Aufbau historischer Waggons und Eisenbahnen.
Zahlreiche Loks haben die Vereinsfreunde bereits in ihrer Werkstatt am Gothaer Bahnhof wieder flottmachen können. Gütt: Jedes Fahrzeug wird von uns dokumentiert. Ist einmal eine Lok oder ein Triebwagen wieder fahrbereit, dann spricht sich das schnell herum. „Es gibt viele Eisenbahnvereine, die ähnliche Fahrzeuge haben und von uns dann Ratschläge oder Hilfe wollen“, erzählt Andreas Gütt. So hat die IG Hirzbergbahn derzeit in Vacha eine Lok vermietet. „Von den Einnahmen können wir für unsere Bahnwerkstatt die Miete bezahlen, was unserem Verein zugute kommt“, so der Vorsitzende.
Jährlich veranstaltet die Interessengemeinschaft ein Hoffest auf ihrem Gelände in Georgenthal. Hier können sich die Besucher über die ehrenamtliche Arbeit des Vereins und deren Engagement für den Erhalt historischer Bahnen informieren. Der Blick hinter die Kulissen zeigt, wie die Eisenbahn funktioniert und was in einer Bahnwerkstatt alles gemacht wird. Denn dort riecht es nach Öl und Holz.