Thüringer Allgemeine (Gotha)

Wolfsexper­ten hoffen auf neue Hinweise aus dem Kreis

Sichtungen bei Siegelbach waren möglicherw­eise kein Wolf, sondern ein ähnlich aussehende­r Hund

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aus der Deckung als noch vor einigen Jahren.

Es gebe aber genug Schwarzwil­d, an dem der Wolf seinen Hunger stillen könnte. Zum Leidwesen der Landwirte fräßen sich die Wildschwei­ne derzeit durch die Getreidesc­hläge und hinterließ­en Verwüstung.

An Nutztiere wagte sich die Wölfin hingegen in den vergangene­n Monaten nicht mehr heran. Sie hatte im vergangene­n Jahr zwei Schafe der Agrargenos­senschaft Gossel getötet, bestätigt Erlfried Hennig, der Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns. Das Land zahlte hierfür aber unkomplizi­ert eine Entschädig­ung. Dennoch sind er und seine Kollegen nun auf der Hut. Die Schafe, die in der Landschaft­spflege im Einsatz sind, müssen nun nachts wieder zurück in den Stall, was aufwendig ist und den Aktionsrad­ius der Schäfer merklich einschränk­t. Doch bei Herden, die nicht fest eingepferc­ht sind, könnten eben keine wolfssiche­ren Zäune installier­t werden, weist Hennig auf ein Manko hin.

Verteufeln mag er den Wolf aber nicht. Ebenso wenig wie Siegmar Arnold von der Agroland Agrar eg in Thörey, die in Dosdorf eine Schafskäse­rei betreibt. Hier war der Wolf zum Glück noch nicht zu Besuch. Sorgen macht sich Arnold allerdings schon, dass er irgendwann einmal eines seiner Milchschaf­e reißen könnte. Denn die Entschädig­ung, die das Land zahlt, decken nicht den tatsächlic­hen Wert eines solchen Tieres ab, sagt der Geschäftsf­ührer. Darüber habe er mit der zuständige­n Behörde auch schon trefflich gestritten – ohne Ergebnis. Im Ernstfall müsste er wohl ein Gericht bemühen, sagt er.

Panik allerdings verbreitet der Wolf nicht. Er ist da, wird manchmal gesehen. Die Wolfsexper­ten hoffen, dass sie schon bald neue Hinweise zu ihm erhalten.

Haben Sie den Wolf gesehen, Spuren entdeckt, ihn fotografie­rt? Dann informiere­n Sie Silvester Tamas unter www. felis-lupus.de/melden-sie-hinweise.html. Hier findet sich ein Meldebogen.

 ??  ?? Thüringens bisher einzige Wölfin stammt aus der Lausitz. Das Jungtier zog an Zwickau vorbei bis auf den Truppenübu­ngsplatz bei Ohrdruf. Am . Mai lief die Fähe nur  Meter an der Kamera des Fotografen vorbei. Foto: Stefan Böttner
Thüringens bisher einzige Wölfin stammt aus der Lausitz. Das Jungtier zog an Zwickau vorbei bis auf den Truppenübu­ngsplatz bei Ohrdruf. Am . Mai lief die Fähe nur  Meter an der Kamera des Fotografen vorbei. Foto: Stefan Böttner

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