Camping-oase im Leinatal putzt sich fürs Jubiläum heraus
Zeltplatz Paulfeld investiert 65 000 Euro für neuen Sanitärtrakt. Fertigstellung pünktlich vor der Fünfzigjahrfeier
Conny Möller
Traditionell gehört das Anbrennen des Meiler in Schmerbach zu einer, der zahlreichen Feiern im Emsetal. Schon damals stellten die Köhler Holzkohle für die Bevölkerung her, das wird seit vielen Jahren immer noch so gehandhabt. Immer in der ersten Juliwoche feiern die Schmerbacher ihr Köhlerfest und pflegen damit das alte Handwerk.
Das soll auch am kommenden Samstag wieder so gehandhabt werden, denn dann wird der große Meiler wieder angezündet. Eine Woche lang wird der Meiler brennen und das im Inneren aufgestellte Holz langsam zur Holzkohle verwandeln, welches bei der Bevölkerung zum Grillen sehr begehrt ist.
Natürlich kann man am Samstag den Köhlern bei ihrer Arbeit zusehen. So soll das Feuer um 9 Uhr angezündet werden. Die Aufgabe wird Ortsteilbürgermeister Klaus Reißig gemeinsam mit Bürgermeister Michael Brychcy übernehmen. Allerdings werden beide nicht in den Meiler hinein kriechen, sondern nur den Startschuss geben. Buchen- und Eichenholz werden für den Meiler verwendet. Die Männer des Köhlerfestvereins haben es tagelang aufgeschichtet. Übrigens, kann man dann auch riechen. Leinatal. Stolz präsentiert Klaus Schmidt das neu errichtete Sanitärgebäude auf dem Campingplatz Paulfeld. Bereits seit über 30 Jahren kümmert sich die gute Seele der kleinen Zelt- und Wohnwagenstadt um Wünsche und Sorgen der Urlauber und Mitarbeiter. Der 61-Jährige arbeitet nun schon seit 1980 in diversen Funktionen auf dem Erholungsgelände im Norden des Thüringer Waldes, seinem „zweiten Zuhause“, wie er sagt.
Seit 1995 ist Schmidt hauptverantwortlicher Geschäftsführer der Anlage, ist dabei sowohl als Zeltplatzwart – also als ständiger Ansprechpartner – Monteur, Organisator, Manager, Kaufmann, als auch als Touristenführer gefragt – und das rund um die Uhr. Schmidts neuestes Projekt hat von der Planung bis zur Fertigstellung ganze fünf Monate gedauert, doch „das Ergebnis entschädigt für all die Mühen und Schweißperlen der letzten Wochen“, wie er sichtlich zufrieden erzählt.
Trotz strömendem Regen kamen am Donnerstagvormittag einige interessierte Campingplatz-bewohner vorbei, um sich von dem Treiben rund um den Sanitärtrakt ein Bild zu machen. Zur feierlichen Übergabe war auch Uwe Oßwald (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Leinatal, erschienen, um Schmidt sowie allen beteiligten Helfern zur Fertigstellung zu beglückwünschen. Insgesamt 65 000 Euro wurden für die Toilettenanlagen inklusive kindgerechtem Badebereich investiert. Hinzu kommen voraussichtlich weitere 50 000 Euro, um auf dem Dach der Anlage eine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung zu installieren. Hierfür sind alle erforderlichen Anträge abgeschickt und die notwendige Baugenehmigung seitens der Thüringer Energie liegt ebenfalls vor. Einzig die Förderbewilligung durch die Thüringer Aufbaubank lässt noch auf sich warten und verzögert die Fertigstellung der geplanten Baumaßnahme.
Klaus Schmidt ist jedoch zuversichtlich, dass auch hier zeitnah ein „Okay“kommt und die Solarinstallation somit in Angriff genommen werden kann, und schiebt im Nebensatz etwas ratlos nach – „was soll ich auch anderes machen.“Dennoch sieht der Chef seinen Campingplatz für die weitere Zukunft gut gerüstet und technisch hervorragend ausgestattet – was auch die dieses Jahr vom Thüringer Verband der Campingwirtschaft vergebene Höchstnote – 5-Sterne – für den Campingplatz Paulfeld unterstreicht.
„Der Kundenkontakt ist mir wichtig. Die Gäste sollen einen schönen Aufenthalt haben und sich wohlfühlen“, sagt Schmidt. Guten Gewissens möchte er sein Amt so, in zwei Jahren an einen geeigneten Nachfolger übergeben. „Dann ist Schluss“, äußert der Geschäftsführer klare Zukunftspläne. Nicht zuletzt, da das Privatleben in den vergangenen Jahren oft zu kurz kam und er für Frau und das gemeinsame Haus im Nachbarort viel zu selten Zeit fand. Als „unverzichtbar“stuft in dem Zusammenhang auch Oßwald den Einsatz von Klaus Schmidt ein.
Doch vor dem wohlverdienten Ruhestand, stehen Schmidt noch einige Höhepunkte bevor. So findet in knapp zwei Wochen, vom 14. bis 16. Juli, ein abwechslungsreiches Wochenende mit Sommer- und Kinderfest, anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Campingplatzes, statt. „Eine tolle Gelegenheit, um viele treue Gäste, die sich bereits angekündigt haben, wiederzusehen“, freut sich der 61Jährige, wohlwissend, dass auch hier seine nimmermüden Dienste als Spiritus rector verlangt werden.
Solaranlage zur Eigenversorgung geplant
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Mehr Informationen unter www.paulfeld-camping.de