Ausgaben für Arzneimittel schießen in die Höhe
Mehrkosten von 200 Millionen Euro in nur einem Jahr. Ersatzmedikamente ersparen laut Barmer viele Millionen Euro
Erfurt. Die Arzneimittelausgaben für Kassenpatienten stiegen 2017 bundesweit auf knapp 40 Milliarden Euro, das sind fast vier Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr summiert sich das Plus bereits auf eine Milliarde Euro. In Thüringen wurden im ambulanten Sektor 1,2 Milliarden Euro und damit fast 200 Millionen Euro mehr ausgegeben. Laut Barmer gehört der Freistaat damit zu den Ländern mit den höchsten Kosten. Laut Arzneimittel-report der Kasse fallen im Schnitt 950 Euro pro Mitglied an. Das ist Platz 3 hinter Sachsen (1050 Euro) und Sachsen-anhalt (985 Euro). Bundesweit sind es 680 Euro.
„Medikamente sind ein erheblicher Kostenfaktor, die Ausgaben schießen in die Höhe, besonders in Ostdeutschland. Vier von fünf Thüringern nehmen mindestens ein Mittel“, sagt Birgit Dziuk, Landeschefin der Barmer. Ein Prozent der Patienten verursache ein Drittel der Kosten. Für Hämatologie (Blutkrankheiten) und Onkologie (Krebs) kletterten die Ausgaben seit 2013 von 8500 auf 11.000 Euro pro Versichertem. Ursachen seien mehr ältere Menschen im Osten, die mehr Medikamente benötigten. Zudem treibe die Pharmaindustrie die Preise über Patente in die Höhe.
Barmer und Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) wollen nun per Kooperationsvertrag gemeinsam für preiswertere Nachahmerprodukte werben. Während sich Generika als Kopie chemisch hergestellter Originalmedikamente zunehmend durchsetzten, stehe man beim Ersatz für Biopharmazeutika, den Biosimilars, erst am Anfang. Derzeit sind über 230 biologisch hergestellte Arzneien verfügbar, mit insgesamt 8 Milliarden Euro zählen einige zu den meistverordneten Medikamenten. „Auch wir sehen hier großes Einsparpotenzial“, sagt Kv-sprecher Veit Malolepsy.
Was möglich ist, zeigt das gegen Schuppenflechte oder Arthritis eingesetzte Mittel Humira (Adalimumab), dessen Patent kommende Woche ausläuft. Mit 1000 Euro pro Dosis und einer Milliarde Euro Gesamtkosten ist es bisher die umsatzstärkste Arznei überhaupt. Allein in Thüringen schlugen dafür 2017 fast 40 Millionen Euro zu Buche. „Da kann viel Geld gespart werden, dass wir sinnvoller in Bereichen wie der Telemedizin ausgeben können“, so Birgit Dziuk.
„Ich begrüße es, wenn Preise für Arzneimittel sinken“, sagt Ulf Zitterbart, Chef des Thüringer Hausärzteverbandes. Bei den Biosimilars sehe er aber das Problem der aufwendigen Herstellung und Zulassung. Oft wisse man nichts über die langfristige Wirkung auf Menschen. „Verunsicherungen wie zuletzt beim Medikament Valsartan darf es nicht geben. Die Mittel müssen ausreichend und unabhängig geprüft sein. Können sie ihre Gleichwertigkeit mit den Originalen nachweisen, sind die Hausärzte auch bereit, diese zu verschreiben“, so der Mediziner. . . . wo es an diesem Sonntag die wahren Schnäppchen gibt.
Es gibt viele fiese Vorurteile gegen die Bayern, und alle sind wahr. Das bestätigt einmal mehr eine Umfrage der Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung, der zufolge 53 Prozent von ihnen nicht wissen, wen sie am Sonntag wählen werden. Damit steuert Bayern zielsicher auf eine Last-minutewahl zu. Bei einer solchen Wahl treffen die Wähler ihre Entscheidung in letzter Minute, also zwischen 17.59 und 18 Uhr, um so die besten Schnäppchen zu ergattern. Sind mit normalem Wählen höchstens ein paar Erleichterungen im Nahverkehr rauszuholen, darf der Last-minute-wähler auf die totale Abschaffung der Mehrwertsteuer und des Rundfunkbeitrags hoffen. Wer außerdem will, dass alle Nichtbayern nach Deutschland zurückgeschickt werden, schreibt Edmund Stoiber auf den Stimmzettel.
Nachahmungen müssen Gleichwertigkeit beweisen