AFD streitet mal wieder mit Kramer
Björn Höcke steht vor Nominierung
Erfurt. Vor der für heute erwarteten Nominierung von Afdlandesund Fraktionschef Björn Höcke zum Spitzenkandidat für die Landtagswahl gibt es neuen Streit mit dem Verfassungsschutz. Höckes Co-landeschef Stefan Möller attackierte den Präsidenten des Landesamtes, Stephan Kramer. Wie in der DDR werde der Geheimdienst im rot-rot-grün regierten Thüringen „zum politischen Einsatz gegen die gefürchtete Opposition missbraucht“, erklärte er per Mitteilung.
Kramer wird im aktuellen „Spiegel“so zitiert: „Wenn die AFD Björn Höcke zum Spitzenkandidaten macht, bekennt sie sich zu dem, was er sagt. Damit würde die Partei zementieren, wo sie steht.“Der Thüringer Verfassungsschutz prüft zurzeit eine Beobachtung der Landesafd. Zentrale Begründung dafür sind die als extremistisch angesehenen Positionen Höckes.
Die Thüringer Partei bestimmt an diesem Wochenende ihre Landesliste für die Landtagswahl in einem Jahr. Höckes Nominierung gilt als sicher; allerdings wird ab Platz 2 mit Kampfkandidaturen gerechnet. In der AFD geht man mit Blick auf die Umfragen mit 20 bis 25 Sitzen im Erfurter Parlament aus. Schon vor dem Parteitag waren mehr als 70 Bewerbungen intern bekannt.
Unterdessen stellte Björn Höcke unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen am Freitag einen Gesprächsband auf der Frankfurter Buchmesse vor. Die Polizei riegelte am späten Nachmittag Teile der Halle 4 komplett ab. Der Verlag Manuscriptum hatte zu einer Podiumsdiskussion in einem Saal eingeladen. Dort ist das Buch „Nie zweimal in denselben Fluss“erschienen, in dem der Publizist Sebastian Hennig Gespräche mit Höcke führt. Die Veranstaltung mit Höcke und seinen Anhängern verlief ohne Zwischenfälle. Im vergangenen Jahr kam es bei seinem Messe-besuch zu Handgreiflichkeiten zwischen Anhängern und Gegendemonstranten. (md/dpa)