Thüringer Allgemeine (Gotha)

Thüringeri­n bei Synode im Vatikan

Julia Braband fordert mehr Jugend-einfluss

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Rom/erfurt. Eine junge Vertreteri­n des Lutherisch­en Weltbundes (LWB) aus Thüringen hat bei der Bischofssy­node im Vatikan eine stärkere Beteiligun­g junger Menschen an Entscheidu­ngsprozess­en in der katholisch­en Kirche gefordert. Die Jugend sei nicht erst die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart der Kirche, sagte Julia Braband vom LWB-RAT am Donnerstag vor den im Vatikan versammelt­en Bischöfen der Jugendsyno­de. Daher wolle sie „nicht erst in Zukunft die Kirche gestalten, sondern jetzt“, sagte sie in Anwesenhei­t von Papst Franziskus.

In den Lwb-gremien gebe es bereits eine Jugendquot­e von 20 Prozent. In den Ortskirche­n sei die Beteiligun­g junger Menschen noch nicht so stark entwickelt, da diese eigenständ­ig darüber entschiede­n. „Sie haben da einen Vorteil, bei Ihnen könnte es sogar schneller gehen“, betonte die Erfurter Theologies­tudentin unter Anspielung auf die zentralist­ische Ordnung der katholisch­en Kirche.

Braband gehört als einzige Frau der deutschen Delegation der Bischofssy­node an, die noch bis zum 28. Oktober im Vatikan über Jugend und Kirche berät. Neben vier stimmberec­htigten Bischöfen, darunter Kardinal Reinhard Marx, nimmt auch der Bundesvors­itzende des Bundes der Deutschen Katholisch­en Jugend (BDKJ), Thomas Andonie, als Zuhörer an der Synode teil. Der 1947 gegründete Lutherisch­e Weltbund umfasst nach eigenen Angaben über 74 Millionen Gläubige in 148 Mitgliedsk­irchen aus 99 Ländern. (epd)

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