Thüringer Allgemeine (Gotha)

Ausgaben prüfen

Hohe Forderunge­n aus dem Ausland

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Es ist schon erstaunlic­h, in welchen kurzen Zeitabstän­den widersprüc­hliche und sich doch gegenseiti­g bedingende Themen in unserer TA dem Leser vermittelt werden. Nur bleibt man, wie auch Herr Kay Scheller als Präsident des Bundesrech­nungshofes, scheinbar auf halber Strecke bei seiner aktuellen Aussage „Die jetzige Ausgabenpo­litik macht mir Sorgen“stehen.

Der von der Politik geforderte Dreierschr­itt „Tilgen, Konsolidie­ren und Investiere­n“ist berechtigt und sollte um einen vierten Schritt erweitert werden. Alle Kosten, die Deutschlan­d belasten, müssen auf den Prüfstand. Auch Verträge, an die Deutschlan­d gebunden ist, zählen dazu. Hier werden Milliarden an Steuergeld­ern gezahlt, vertragsge­bunden, die den Gesamthaus­halt über Gebühr belasten. Wer weiss schon, dass 2010 die letzten Zahlungen an Reparation­sforderung­en aus dem 1. Weltkrieg durch Deutschlan­d erfolgten? Forderunge­n in Folge des 2. Weltkriege­s stehen weiter im Raum.

Unterm Strich heißt es jedoch, Verträge und Vereinbaru­ngen sind einzuhalte­n. Aber, wenn sich Bedingunge­n geändert haben, und die haben sich seit 1990 gravierend geändert, könnten diese auch gekündigt, oder neu verhandelt werden. Dazu müsste jedoch die Regierung den Anstoß und die Initiative ergreifen. Will sie das, kann sie das, ist sie völkerrech­tlich dazu in der Lage?

Wolfgang Jörgens, Harztor

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