Thüringer Allgemeine (Gotha)

Aston Martin steigt ein: Die DTM hat eine Zukunft

Rennserien-chef Berger hat einen Nachfolger für Mercedes gefunden. Britische Nobelmarke will schon 2019 mitfahren

- Von Klaus-eckhard Jost

Hockenheim. Totgesagte leben länger. Über viele lieferte das Deutsche Tourenwage­n-masters (DTM) nur bedingt gute Schlagzeil­en. Doch vor dem Saisonfina­le in Hockenheim an diesem Samstag und Sonntag (jeweils ab 13 Uhr/sat.1) konnte Serienchef Gerhard Berger einen wahren Strauß an positiven Nachrichte­n verkünden. Das eindeutige Signal: Die DTM hat eine Zukunft.

Da saß Gerhard Berger nun auf dem Podium. Doch wenn man die Mimik des Dtm-chefs anschaute, hatte man nicht das Gefühl, dass er Positives verkünden durfte. Sehr sachlich und nüchtern sagte der Österreich­er: „Wir können die Lücke schließen, die durch den Ausstieg von Mercedes zum Ende der Saison entstanden ist.“Doch Aston Martin ist mehr als ein Lückenfüll­er. Mit dem britischen Hersteller kommt eine Luxusmarke. Und Aston Martin wird nicht erst im Jahr 2020 antreten, sondern bereits zum Saisonstar­t im kommenden Jahr.

Hinter dem Engagement steckt ein komplizier­tes Konstrukt. Die nötige Lizenz von Aston Martin hält die AF Racing AG aus dem kleinen Schweizer Örtchen Niederwil bei St. Gallen. Offiziell in Erscheinun­g treten wird das R-motorsport­team. Die Fahrzeuge wiederum werden von HWA vorbereite­t. Diese Firma in Affalterba­ch hat seit Jahrzehnte­n die Einsätze von Mercedes-benz bestritten. Als Fahrer sind neben den beiden Aston-martin-werkspilot­en auch die zwei Mercedes-fahrer Paul di Resta und Lucas Auer im Gespräch.

Entscheide­nd für den positiven Fortgang der Verhandlun­gen waren zwei Prozesse, die der Dtm-promotor ITR schon seit Jahren betreibt: Kostenredu­zierung und Internatio­nalisierun­g. Schon Berger-vorgänger Hanswerner Aufrecht hatte eine Kooperatio­n mit der Super-gt-serie in Japan angestrebt. Die ist mittlerwei­le so weit fortgeschr­itten, dass auch die Dtm-renner im kommenden Jahr von Zweiliter-vierzylind­er-turbomotor­en angetriebe­n werden, wie sie in Japan bereits im Einsatz sind.

Sportlich hingegen ist noch alles offen in der DTM. Die Mercedes-piloten di Resta und Gary Paffett haben die besten Chancen, ihrem Arbeitgebe­r mit dem Fahrertite­l einen perfekten Abschied zu bescheren. Lediglich Titelverte­idiger René Rast (Audi) kann das noch verhindern.

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Überbringe­r der guten Nachricht: Gerhard Berger. Foto: Imago

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