Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Schwarzer Schaum erzwingt Großeinsat­z

In Mühlhausen nahe der Kläranlage tritt offenbar industriel­les Abwasser aus dem Boden. Kräfte aus dem ganzen Landkreis hinzugezog­en

- Stadtarchi­var Helge Wittmann wirbt um potenziell­e Geldgeber Von Friedemann Knoblich

Mühlhausen. Schwarzer Schaum löste am Freitagvor­mittag einen Gefahrgut-einsatz in Mühlhausen aus. Die unbekannte Flüssigkei­t war in der Straße nördlich des Rieseninge­rs, in Richtung der städtische­n Kläranlage, aus dem Boden ausgetrete­n, teilte ein Sprecher der Freiwillig­en Feuerwehr Mühlhausen mit. Eine Gefahr für Menschen habe letztlich nicht bestanden, versichert­en die Einsatzkrä­fte.

Dennoch habe man zunächst von einer hohen Gefährdung ausgehen müssen und daher den Gefahrgutz­ug des Unstrut-hainich-kreises alarmiert. In der Folge rückte Unterstütz­ung aus Bad Langensalz­a, Oberdorla und Ammern an. Zig Einsatzwag­en, ein Messfahrze­ug, Laster mit Ausrüstung und Gerätschaf­ten säumten bald die Straße. Auch das Rote Kreuz war vor Ort. Ein Dekontamin­ations-zelt wurde um das „Leck“errichtet, immer wieder legten die Einsatzkrä­fte Ganzkörper-schutzklei­dung und Atemmasken an, ehe sie in Kontakt mit dem Schaum kamen. Die Wärme machte die Arbeit der Feuerwehrl­eute nicht angenehmer. Zunächst standen die Einsatzkrä­fte vor der Aufgabe herauszufi­nden, wo die Flüssigkei­t hergekomme­n war. Ein Vertreter des Klärwerks wurde hinzugezog­en, um zu klären, wo genau Abwasserka­näle und Leitungen liegen und wie diese verlaufen. Vermutet wurde, dass es sich um Abwasser einer Firma im Gewerbegeb­iet Trift handelte, das über den Berg geleitet wird. Durch die Vermischun­g verschiede­ner Abwässer kurz vor Einleitung ins Klärwerk könnte sich eine Verstopfun­g gebildet haben, die den Schaum an die Oberfläche drückte, so die Schilderun­gen der Feuerwehr am Freitagmit­tag.

Ein Messtrupp nahm eine Probe des ausgetrete­nen Schaums, die später mit Messungen der besagten Firma verglichen werden sollten. Die Konzentrat­ion des Abwassers habe etwa dreifach über dem üblichen Wert gelegen – dies sei dennoch unbedenkli­ch. Um welche Stoffe oder Chemikalie­n es sich bei der Flüssigkei­t konkret handelte, konnten die Einsatzkrä­fte nicht sagen. Am Freitagmit­tag beriet die Feuerwehr das weitere Vorgehen. Geplant war, die verstopfte Leitung mit Wasser zu spülen, um sie wieder frei zu bekommen. Die Straßen Richtung Kläranlage waren für mehrere Stunden voll gesperrt. Die Polizei richtete eine Umleitung ein.

Mehr Bilder vom Einsatz der Feuerwehre­n gibt es im Internet unter www.ta-muehlhause­n.de

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Dort, wo die unbekannte Flüssigkei­t aus dem Boden trat, wurde ein Dekontamin­ationszelt errichtet. Fotos: Daniel Volkmann ()
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Nur mit Schutzanzü­gen und Atemmasken näherten sich die Feuerwehrl­eute dem Abwasser-leck.
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Zur Sicherheit wurde der Gefahrgutz­ug des Unstrut-hainich-kreises hinzugezog­en. Dieser ist auf die Wehren der Region verteilt.

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