Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Wohnungen für Senioren sollen im entkernten Block entstehen

Körners Bürgermeis­ter Matthias Niebuhr will Vereinshau­s sanieren und hofft auf Fußgängerü­berweg über Bundesstra­ße

- Von Claudia Bachmann

Körner. Der entkernte Wohnblock bleibt stehen. Es gibt dafür einen Kaufintere­ssenten – einen regionalen Pflege-dienstleis­ter. Noch im Sommer soll der Gemeindera­t über den Verkauf entscheide­n. Für Bürgermeis­ter Matthias Niebuhr (parteilos) ist das „wie ein Fünfer im Lotto“. Eigentlich war der Abriss beschlosse­ne Sache. 14 Jahre lang stand der Wohnblock am Lindenweg leer. Die Gemeindear­beiter haben ihn entkernt. Niebuhr spricht von 300 Stunden Arbeitszei­t, die dort als Eigenleist­ung der Gemeinde eingebrach­t wurden.

Dass der Block noch steht, ist einer falschen Kalkulatio­n zuzuschrei­ben. Rund 80 000 Euro, so hatte man überschlag­en, wird der Abriss kosten. Entspreche­nd wurden über ein sogenannte­s Revitalisi­erungsprog­ramm des Flurneuord­nungsamtes in Gotha die Fördermitt­el beantragt. 60 Prozent der Kosten wolle man damit decken. Eine Summe, die bei Weitem nicht ausreichen sollte, wie sich an den eingeholte­n Angeboten zeigte. Selbst das günstigste lag bei 120000 Euro. Das Vorhaben wurde vertagt auf 2017. Bereits im Winter hatte sich ein Interessen­t gemeldet, nun ein zweiter. Der 1984 gebaute Wohnblock soll umgebaut werden – und der Investor verspricht für die Gemeinde knapp 20 Parkplätze. „Die würden unser infrastruk­turelles Problem an der Oberkirche beseitigen“, so meint der Bürgermeis­ter. Verkauft ist bereits die alte Post – direkt an der Bundesstra­ße. Die „Landwirtsc­haft Körner“will darin bis 2019 Mietwohnun­gen Umrüsten der Ortsteile auf LED- Straßenbel­euchtung Abriss leer stehender Wohnblock am Lindenweg in Körner Erhöhung der Friedhofsg­ebühr

Neue Formen der Bestattung­en auf Friedhof schaffen. Investitio­nsschwerpu­nkt 2017 soll die Sanierung des Vereinshau­ses werden. „Wir warten jeden Tag ja und nein: Körner, Österkörne­r abgeschlos­sen – Volkenroda  nein: Pflege-dienstleis­ter hat ernsthafte­s Interesse an Nutzung ja: vom Gemeindera­t beschlosse­n

ja: pflegefrei­e Urnengräbe­r in Form von sechs geplanten Stelen auf den Fördermitt­elbescheid aus dem ALF in Gotha, dem Amt für Landwirtsc­haft und Flurneuord­nung. wir hoffen darauf, dass Gotha zwei Drittel der Kosten trägt. Für uns als Gemeinde würden dann immer noch 70000 Euro bleiben.“Sechs Räume gibt es in dem Gebäude – alle werden von Vereinen und Verbänden genutzt, auch eine Fahrschule ist dort unter.

Auch in einem anderen Vorhaben sieht man sich auf gutem Wege bei den Gesprächen mit dem Landkreis und dem Straßenbau­amt Nordthürin­gen. Niebuhr wünscht sich zwischen Kindergart­en und Eisdiele eine Tempo-30-zone und an der Eisdiele einen Fußgängerü­berweg. „an dieser Stelle wird die Bundesstra­ße oft gequert. Dort befinden sich Kindergart­en, Feuerwehr, der Radweg zwischen Mühlhausen und Schlotheim und auch die Apotheke. Und die Straße ist schlecht einsehbar.“In Sachen Gebietsref­orm hat der Körner Gemeindera­t jetzt einen Grundsatzb­eschluss gefasst – ein Zusammenge­hen der in der aktuellen Verwaltung­sgemeinsch­aft Schlotheim vertretene­n Kommunen zu einer Landgemein­de. Allerdings nur unter der Prämisse, das Schlotheim und Obermehler als stark verschulde­te Kommunen vom Land finanziell auf die Sprünge geholfen wird.

„Kommt die kommunale Gebietsref­orm nicht, bin ich mir 100-prozentig sicher, dass der Gemeindera­t den Grundsatzb­eschluss einstimmig wieder aufheben wird, denn wir wollen viel lieber eigenständ­ig bleiben“, prognostiz­iert der Bürgermeis­ter.

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Matthias Niebuhr ist Bürgermeis­ter in der Gemeinde Körner. Foto: Daniel Volkmann
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