Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Wohnungen für Senioren sollen im entkernten Block entstehen
Körners Bürgermeister Matthias Niebuhr will Vereinshaus sanieren und hofft auf Fußgängerüberweg über Bundesstraße
Körner. Der entkernte Wohnblock bleibt stehen. Es gibt dafür einen Kaufinteressenten – einen regionalen Pflege-dienstleister. Noch im Sommer soll der Gemeinderat über den Verkauf entscheiden. Für Bürgermeister Matthias Niebuhr (parteilos) ist das „wie ein Fünfer im Lotto“. Eigentlich war der Abriss beschlossene Sache. 14 Jahre lang stand der Wohnblock am Lindenweg leer. Die Gemeindearbeiter haben ihn entkernt. Niebuhr spricht von 300 Stunden Arbeitszeit, die dort als Eigenleistung der Gemeinde eingebracht wurden.
Dass der Block noch steht, ist einer falschen Kalkulation zuzuschreiben. Rund 80 000 Euro, so hatte man überschlagen, wird der Abriss kosten. Entsprechend wurden über ein sogenanntes Revitalisierungsprogramm des Flurneuordnungsamtes in Gotha die Fördermittel beantragt. 60 Prozent der Kosten wolle man damit decken. Eine Summe, die bei Weitem nicht ausreichen sollte, wie sich an den eingeholten Angeboten zeigte. Selbst das günstigste lag bei 120000 Euro. Das Vorhaben wurde vertagt auf 2017. Bereits im Winter hatte sich ein Interessent gemeldet, nun ein zweiter. Der 1984 gebaute Wohnblock soll umgebaut werden – und der Investor verspricht für die Gemeinde knapp 20 Parkplätze. „Die würden unser infrastrukturelles Problem an der Oberkirche beseitigen“, so meint der Bürgermeister. Verkauft ist bereits die alte Post – direkt an der Bundesstraße. Die „Landwirtschaft Körner“will darin bis 2019 Mietwohnungen Umrüsten der Ortsteile auf LED- Straßenbeleuchtung Abriss leer stehender Wohnblock am Lindenweg in Körner Erhöhung der Friedhofsgebühr
Neue Formen der Bestattungen auf Friedhof schaffen. Investitionsschwerpunkt 2017 soll die Sanierung des Vereinshauses werden. „Wir warten jeden Tag ja und nein: Körner, Österkörner abgeschlossen – Volkenroda nein: Pflege-dienstleister hat ernsthaftes Interesse an Nutzung ja: vom Gemeinderat beschlossen
ja: pflegefreie Urnengräber in Form von sechs geplanten Stelen auf den Fördermittelbescheid aus dem ALF in Gotha, dem Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung. wir hoffen darauf, dass Gotha zwei Drittel der Kosten trägt. Für uns als Gemeinde würden dann immer noch 70000 Euro bleiben.“Sechs Räume gibt es in dem Gebäude – alle werden von Vereinen und Verbänden genutzt, auch eine Fahrschule ist dort unter.
Auch in einem anderen Vorhaben sieht man sich auf gutem Wege bei den Gesprächen mit dem Landkreis und dem Straßenbauamt Nordthüringen. Niebuhr wünscht sich zwischen Kindergarten und Eisdiele eine Tempo-30-zone und an der Eisdiele einen Fußgängerüberweg. „an dieser Stelle wird die Bundesstraße oft gequert. Dort befinden sich Kindergarten, Feuerwehr, der Radweg zwischen Mühlhausen und Schlotheim und auch die Apotheke. Und die Straße ist schlecht einsehbar.“In Sachen Gebietsreform hat der Körner Gemeinderat jetzt einen Grundsatzbeschluss gefasst – ein Zusammengehen der in der aktuellen Verwaltungsgemeinschaft Schlotheim vertretenen Kommunen zu einer Landgemeinde. Allerdings nur unter der Prämisse, das Schlotheim und Obermehler als stark verschuldete Kommunen vom Land finanziell auf die Sprünge geholfen wird.
„Kommt die kommunale Gebietsreform nicht, bin ich mir 100-prozentig sicher, dass der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss einstimmig wieder aufheben wird, denn wir wollen viel lieber eigenständig bleiben“, prognostiziert der Bürgermeister.