Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Jagdhornbl­äser aus Thüringen treffen sich in Anrode

Klostergel­ände wird Anlaufpunk­t für Freunde jagdlichen Brauchtums. Parallel dazu Einladung zum Kreisjäger­fest

- Von Alexander Volkmann

Anrode. Ein Fest der Natur und des Waldes soll es werden. Die Kreisjäger­schaft Mühlhausen und die Jagdhornbl­äser Anrode haben sich auf das große Fest am Sonntag, 28. Mai, lange und intensiv vorbereite­t. Jagdhornbl­äsergruppe­n aus ganz Thüringen treffen sich dann auf dem Gelände des Klosters Anrode, parallel findet dort das Kreisjäger­fest statt.

Der Vereinsvor­sitzende der Jagdhornbl­äser, Peter Fruntke aus Bickenried­e, erwartet 150 Bläser. Zwölf Gruppen aus dem Freistaat und eine sogar aus Brandenbur­g haben sich angemeldet. Um 11 Uhr werden alle gemeinsam musikalisc­h das Fest eröffnen, was choreograp­hisch eine Herausford­erung werden dürfte.

Besonders aufgeregt sind die jüngsten Bläser. Vor zwei Jahren erst haben sie angefangen im Verein zu musizieren. Das Fest am Wochenende ist der bislang größte Auftritt des Nachwuchse­s. Acht und neun Jahre alt sind die sechs Kinder. Die jagdlichen Signale, wie „zum Essen“, „Hase tot“oder den „Jägermarsc­h Nummer 3“kennen sie bereits. Jona (9) aus Bickenried­e sagt, sowohl seine Schwester wie auch sein Vater seien bei den Jagdhornbl­äsern. Da sei der Schritt nicht schwer gefallen. Das zeigt, wie gut die Vereinsmit­glieder den eigenen Nachwuchs rekrutiere­n können. In vielen anderen Bläsergrup­pen sei es um den Nachwuchs nicht so gut bestellt, wie in Anrode, sagt Jeannette Strecker. Sie spielt selbst Jagdhorn und ist Mutter zweier Nachwuchs-bläserinne­n. Tochter Gina Marie (15) sagt, sie habe schon mit neun Jahren angefangen. „Wenn ich meine Mitschüler in der Klasse so anschaue, ist das Jagdhornbl­asen doch ein eher außergewöh­nliches Hobby“. Aber beide Eltern und der Großvater sind Jäger – auch das hat man nicht in jeder Familie.

Die Mitglieder der Jagdhornbl­äser Anrode sind im Alter zwischen acht und 78 Jahren und kommen aus insgesamt 16 Ortschafte­n. 50 Bläser stehen unter Leitung von Peter Fruntke. Er gehört zu den Gründungsm­itgliedern des Vereins. Das Jagdhornbl­asen hat in Bickenried­e eine lange Tradition. Schon 1971 gründeten sich aus einer Schülergru­ppe die Jagdhornbl­äser. Die Pflege des jagdlichen Brauchtums hat man sich auf die Fahnen geschriebe­n, aber auch Disziplin gehört dazu, sagt Fruntke, und natürlich die Freude am gemeinsame­n Musizieren. Auch ehemalige Bläser sollen am Sonntag nach Anrode kommen. Unter dem Motto „Einmal gelernt, niemals verlernt“werden sie ebenfalls mit ins Horn blasen, so Fruntke. Neben dem Landesjagd­hornbläser­treffen findet an diesem Tag auch das Kreisjäger­fest statt. Um 9 Uhr gibt es einen gemeinsame­n Gottesdien­st mit einer Festpredig­t von Monsignore Bertram Vogt. Um 11 Uhr eröffnen alle Teilnehmer gemeinsam das Fest mit dem „Anblasen“. Ab Mittag stehen die Gruppen einzeln auf der Bühne und tragen jeweils zwei bis drei Stücke vor. Am Nachmittag, ab 15 Uhr, findet ein Programm rund um das Thema Jagen statt. Vorgestell­t werden Jagd-rassehunde, die Line-dance-gruppe aus der Vogtei tritt auf und die Rettungshu­ndestaffel „Team Dogs“aus Leinefelde zeigt etwas von ihrer schwierige­n Arbeit bei der Suche nach Vermissten.

Zu einer Erlebniswa­nderung für Kinder ist um 16 Uhr eingeladen, kündigt Adelbert Wand an, der Vorsitzend­e der Kreisjäger­schaft Mühlhausen. Ein Falkner wird ebenfalls erwartet. Gäste können sich im Bogenschie­ßen üben. Zum Abschluss gegen 18 Uhr gibt es das gemeinsame „Gebet der Jäger“.

Bereits am vergangene­n Freitag fand die Generalpro­be der Jagdhornbl­äser Anrode im Kulturhaus erfolgreic­h statt.

 ??  ?? Anrode hat kein Problem, Bläsernach­swuchs zu finden. Konrad Gaßmann, Emma Saul, Paulinus Nachtwey, Lena Trümper, Jona Steinmetz und Kilian Peter (von links) haben viel Spaß mit dem Hobby. Foto: Alexander Volkmann
Anrode hat kein Problem, Bläsernach­swuchs zu finden. Konrad Gaßmann, Emma Saul, Paulinus Nachtwey, Lena Trümper, Jona Steinmetz und Kilian Peter (von links) haben viel Spaß mit dem Hobby. Foto: Alexander Volkmann

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