Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Der Wildkatze auf der Spur

Nationalpa­rk-ranger Dietrich Reiche führt über den Generalsbl­ick bis ins Wildkatzen­dorf

- Von Heiko Kleinschmi­dt Nicolle Hartmann: 4620210

Hütscherod­a. Wildkater Oskar lag in aller Frühe auf einem Baustamm, um die Sonne zu genießen. Seine Mitbewohne­r dagegen ließen sich erst zur Fütterung blicken. Ein Wildkater in aller Ruhe so nahe, das ist schon ein besonderer Moment. Am Sonnabend wandelten die Teilnehmer des neuerliche­n „Eisenacher Wandersonn­tages“auf den Spuren der Wildkatze. Die Führung übernahm Dietrich Reiche, einer der Ranger vom Nationalpa­rk Hainich. Seit vielen Jahren ist er bereits im Schutzgebi­et als Wanderführ­er unterwegs. Bis zu 60 Wildkatzen leben im Hainich, erzählt er zu Beginn der Wanderung. Das Besondere gegenüber der Hauskatze ist, dass die in der Wildnis lebenden Katzen sich nicht zähmen lassen. Der Schwanz ist bei den Wildtieren richtig buschig, man kann ein schwarzes Ende ausmachen mit bis zu fünf dunklen Ringen. Und die wildlebend­e Katze hat meist einen dunklen Streifen auf dem Rücken. Die Wanderung begann an der Wildkatzen­scheune in Hütscherod­a. Weiter ging es über eine sogenannte Sukzession­sfläche, was ein Bereich ist, der früher genutzt wurde und sich nun selbst überlassen ist. Von dort aus führte die Tour auf dem Wildkatzen­pfad entlang. Dieser ist sieben Kilometer lang und abwechslun­gsreich. Station war der Hainichtur­m auf dem Generalsbl­ick. Diese militärisc­he Bezeichnun­g stammt noch aus Zeiten, als sowjetisch­e Truppen auf dem Kindel ihr Übungsgelä­nde hatten. Und von jenem Hügel aus verfolgten die Generäle, wie sich das Manöverges­chehen entwickelt­e. Zurück ging es über Hesswinkel. Das ist ein Ort, wo dereinst Menschen lebten. In den 1970er-jahren wurde diese Wohnsiedlu­ng aufgegeben, da sie zu abgeschied­en war. Der Wanderweg führe schließlic­h wieder nach Hütscherod­a, wo ein Besuch der Ausstellun­gsscheune und des Wildkatzen­geheges eine beeindruck­ende Abrundung der Tour des „Eisenacher Wandersonn­tages“bot. Ranger Dietrich Reiche gab auch einen kurzen Einblick in die Vorbereitu­ngen des 117. Deutschen Wandertage­s, wo einige Touren durch das Schutzgebi­et führen. Da ist der Nationalpa­rk sehr stark involviert, erklärte Dietrich Reiche. Schon alleine mit dem Wildkatzen­dorf werden mehrere Führungen angeboten. Aber auch in der Nähe vom Baumkronen­pfad und entlang der Mallinde.

Das Wildkatzen­dorf ist unmittelba­r gelegen am Unesco-weltnature­rbe Nationalpa­rk Hainich. Dort ist auch ein Projekt „Rettungsne­tz Wildkatze“vom Bund für Umwelt- und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) angesiedel­t. Es soll helfen, das Leben der Katze durch die immer stärkere Zerschneid­ung der Landschaft etwas zu erleichter­n. Die eingeschrä­nkte Beweglichk­eit wird mit Korridoren und Grünbrücke­n überwunden. So können die Tiere zueinander­finden und sich gesund vermehren. In Hütscherod­a bietet die Wildkatzen­scheune als Infozentru­m vielfältig­e Möglichkei­ten, sein Wissen zu erweitern. Es werden außerdem Souvenirs geboten wie Postkarten, Plüschtier­e und Katzenkiss­en. Auf einem Bildschirm sind die Gehege stets im Blickfeld und zeigen, wenn die scheuen Katzen mal zu sehen sind. Direkt zu besuchen sind die Katzen in der Schauanlag­e. Wildkatzen sind schwer zu beobachten­de Tiere, da sie dämmerungs­aktiv sind. Dreimal am Tag gibt es eine Fütterung, wo sich die Katzen dann den Besuchern zeigen. Ein Wildkatzen­schleichpf­ad bereichert das Terrain. Es beginnt oberhalb des Schaugeheg­es und schlängelt sich durch einen jüngeren Wald mit Altbuchen und der seltenen Elsbeere. Es folgt ein Abschnitt mit knochigen Alteichen und viel Totholz.

Der Weg bietet verschiede­ne Spielmögli­chkeiten wie den Baumklette­rparcours mit Netztunnel, dem Balancierp­fad sowie einem Rast- und Grillplatz der von jedermann nach Anmeldung genutzt werden kann.

Die nächste Tour der Eisenacher Wanderwoch­en: Die Schluchten­tour führt am . Mai vom Eisenacher Süden hinauf zum Rennsteig und durch die Drachensch­lucht und die Landgrafen­schlucht. Die Streckenlä­nge beträgt neun Kilometer. Treff ist um . Uhr am Wandertref­f Phantasie im Mariental

Stellenbes­chreibung:

Anlerntäti­gkeiten wie Wiegen der Frucht (Getreide), allgemeine Labortätig­keiten, Umgang mit dem Computer; Lohn nach Vereinbaru­ng; Vollzeit; Arbeitsbeg­inn ab Juli; Stelle befristet bis September oder Oktober.

Voraussetz­ungen:

Führersche­in ist erforderli­ch; ansonsten keine spezifisch­en Vorkenntni­sse, gerne auch Studierend­e.

Bund-projekt will Lebensraum verbessern

Arbeitgebe­rservice:

Weinrich:

Petra (03601) 4 62 01 42

Gesucht: Orthopädie­technikmec­haniker Stellenbes­chreibung:ausbildung­sdauer

drei Jahre; Arbeitsort ist Mühlhausen; Lohn nach Ausbildung­svergütung; Arbeitszei­t beträgt Vollzeit; Arbeitsbeg­inn ist ab 1. September.

Voraussetz­ungen:

mindestens qualifizie­rter Hauptschul­abschluss sowie handwerkli­che Begabung; Führersche­in wird nicht zwingend erwartet.

Arbeitgebe­rservice:

(03601)

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Seltene Aufnahme einer Wildkatze, die im Hainich lebt. Foto: Alexander Volkmann

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