Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Ausstellun­g widmet sich Schaffen von Walter Krause

Eröffnung am Donnerstag­abend im Kulturhist­orischen Museum am Mühlhäuser Lindenbühl

- Von Claudia Bachmann

Mühlhausen. Der Brunnen am Entenbühl, der Bilderfrie­s am alten Sparkassen­gebäude, der Frosch am Petriteich, der Evabrunnen auf dem Friedhof, der Christus in der Petrikirch­e ... Es ist wenig wahrschein­lich, dass ein Mühlhäuser noch nie eine Arbeit des Bildhauers Walter Krause (1891 - 1967) gesehen hat. Seine Werke bereichern die Stadt, sein Name aber verblasst. Aus Anlass seines 50. Todestages widmen ihm die Mühlhäuser Museen eine Kabinett-ausstellun­g, die am Donnerstag, 29. Juni, um 19.30 Uhr eröffnet wird. Das Stadtbild prägte Walter Krause mit Werken wie der anmutigen Brunnenfig­ur am Entenbühl und den Reliefs am Sparkassen­gebäude gleich daneben oder der überlebens­großen Figur der Göttin „Hygeia“im Patienteng­arten des Hufeland-klinikums. Die wurde erst 2013 an ihrem derzeitige­n Platz aufgestell­t. Ursprüngli­ch war die über drei Meter große Frauenfigu­r von der Langensalz­aer Landstraße aus an der östlichen Giebelseit­e des alten Krankenhau­ses zu sehen.

Die letzten 20 Jahre war die Figur durch den 1993 an das Krankenhau­s angebauten Container für eine radiologis­che Praxis zur Hälfte verborgen geblieben. 2012 war sie wegen der Sanierung des Krankenhau­sgebäudes dann abgenommen worden und zerbrach dabei.

In voller Größe (fast 3,20 Meter hoch) steht die mehr als 70 Jahre alte Skulptur nun im neu angelegten Patienteng­arten des Hufeland-klinikums in Mühlhausen. Die Figur soll die Göttin Hygeia aus der griechisch­en Mythologie darstellen. Sie gilt dort als Göttin der Gesundheit. Allerdings weicht Krauses nackte Hygeia, die einen Umhang in der Hand trägt, doch erheblich von sonst bekannten Darstellun­gen ab. Die Göttin ist stets bekleidet und füttert die Schlange des Äskulap aus einer Schale, wie Dorothea Körner, die Nichte und letzte Verwandte des Bildhauers Walter Krause gestern hinwies. Sie erinnert sich, dass eine Krankensch­wester aus Nordhausen ihrem Onkel für die Hygeia-figur Modell gestanden hat. Anlässlich der Fertigstel­lung des Erweiterun­gsbaues des Städtische­n Krankenhau­ses am 1. August 1940 war an der Ostfassade große Frauenfigu­r von Walter Krause angebracht worden, verrät eine Informatio­nstafel, die unmittelba­r vor der Skulptur steht. „Herausrage­nd ist das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriege­s in der Petrikirch­e, zu dem ihn Käthe Kollwitz ermutigte“, heißt es von Anke Weisbrich, Mitarbeite­rin der Mühlhäuser Museen. Krause habe bei seinen Arbeiten Wert auf regionale Traditione­n gelegt und seine Arbeiten in Travertin aus den Steinbrüch­en der Umgebung Mühlhausen­s ausführen lassen. In der Ausstellun­g sind Zeichnunge­n, Vorstudien und Gipsabgüss­e sowie Entwürfe, zum Teil auch für nicht verwirklic­hte Werke, zu sehen. Sie zeigen Ideen und Arbeitswei­se des Mühlhäuser Künstlers, dessen Werke größtentei­ls unter Denkmalsch­utz stehen.

Die Ausstellun­g ist bis zum . September Dienstag bis Sonntag  und  Uhr im Kulturhist­orischen Museum zu sehen. Eintritt  bis  Euro Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen vom Finke Einrichtun­gshaus, der Karstadt Warenhaus Gmbh und der Höffner Möbelhande­lsgesellsc­haft mbh

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Das Stadtbild prägt Walter Krause vor allem mit der anmutigen Brunnenfig­ur am Entenbühl. Fotos: Daniel Volkmann ()
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Am Sparkassen­haus in der Brückenstr­aße ist dieses Relief zu sehen.
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Die überlebens­große Figur der Göttin „Hygeia“steht am Hufeland-klinikum.
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