Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Zu Besuch im Druckhaus: „Manches versteht man nun besser“
Beim Besuch der Mediengruppe Thüringen lernen Bestatter Redaktion und Verlag kennen
Dieser Leser kritisiert, dass Fußball immer mehr vom Geld statt vom Sportsgeist bestimmt wird.
(...) Uns wurde früher von unseren Eltern und Lehrern förmlich eingebläut, dass wir ja in der Schule recht fleißig sind, ehrlich durchs Leben gehen und einen anständigen Beruf erlernen, damit wir später einmal Geld, was sage ich, viel Geld verdienen und ein sorgenfreies Leben führen können. Fußball war da eine Nebensache, und wenn, dann mussten die Schularbeiten stimmen, sonst waren wir auf dem Weg des Absteigens. Da wurden sogar Nachbarn böse, wenn man den lieben Sohn zum Fußball animierte, ja, so war das. (...) Heute regiert in der Welt nur eines – Geld. Da zählt nicht mal mehr der Mensch.
Das Interessanteste dabei ist, heute ist ein Fußballer das Größte, mag er einen ordentlichen Beruf haben oder nicht. Drei Jahre eine Lehre, das kommt überhaupt nicht infrage, in den drei Jahren kann man durch Fußballspielen schon Millionär sein. Und wenn man dann bestimmte Macken hat, kann man sich auf der verruchten Welt erlauben, was man will. Sogar die Pflichten eines jeden Bürgers missachten, nämlich Steuern hinterziehen, und, wenn es geht, in Millionenhöhe. Man bekommt sogar zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Ja, das sind heute unsere Fußballer. Und wenn sie dann genug Steuern hinterzogen haben und es kommt ans Tageslicht, na, dann nimmt man einfach den hinterzogenen Betrag, geht zu einem Gericht und sagt: Ich will ja niemanden bestechen, aber hier habt ihr erst mal einen Betrag von 14,7 Millionen, einfach so. (...) Fußball hat zu viel mit Geld zu tun: Das findet ein Leser. Foto: Jan Woitas, dpa
Das Kuriose dabei ist, es wird geduldet, gefördert, schön geredet, eben für ganz normal gehalten mit der Begründung: Die Zeiten haben sich eben geändert. Ich möchte nachträglich meine Lehrer anzeigen wegen Lügen und bewusster Irreführung und falschen Versprechungen. (...)
Klaus Topp, per E-mail Erfurt. Sie sind Leser der Zeitung und zugleich Partner und Kunden des Verlages: die Bestatter. Das Druck- und Verlagshaus der Mediengruppe Thüringen hat Vertreter Thüringer Bestattungsunternehmen eingeladen, und viele von ihnen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen: Bei insgesamt vier Führungen durch Redaktion, Verlag und Druckerei konnten sie miterleben, wie die Thüringer Allgemeine und die anderen Titel der Mediengruppe entstehen.
Im Verlag stand die Abteilung Kundendialog Anzeigen im Mittelpunkt der Führung. Dieser Bereich nimmt die Aufträge für alle Traueranzeigen an und bearbeitet sie für die Freigabe an die Produktion. Auf großes Interesse stießen der neue Trauerkatalog und das Trauerportal der TA im Internet, das immer stärker von Lesern und Hinterbliebenen genutzt wird.
Vom großen Papierlager waren alle beeindruckt
Am späten Abend konnten die Gäste dann direkt dabei sein, als die ersten Zeitungen für den nächsten Tag gedruckt wurden. Sie konnten die Herstellung der Druckplatten ebenso verfolgen wie die Bereitstellung des Papiers. Für jede Zeitungsseite müssen vier Druckplatten hergestellt werden – je eine für die vier Druckfarben Blau, Gelb, Rot und Schwarz.
Vom großen Papierlager waren alle beeindruckt. Für eine Tageszeitungsauflage benötigt die Druckerei pro Nacht um die hundert Rollen, auf denen sich jeweils 22 Kilometer Papier mit einem Gewicht von 1200 bis 1400 Kilogramm befinden. Letzte Station der Führungen war die Versandhalle, in der die fertig gedruckten Zeitungen noch im Trocknungsprozess ankommen.
Zum Artikel „Jeder Zehnte ist überschuldet“(TA vom 22. Juni):
Am 18.4. 89 bestellte ich einen Trabant, den hab‘ ich noch nicht abgeholt. Es ist etwas dazwischengekommen.
Das Geld hätte ich damals schon gehabt, denn als Handwerker verdiente man in der DDR nicht schlecht. Außerdem war die Miete mehr als bezahlbar. Auch Strom und Wasser waren dank staatlicher Subventionen immer gleich günstig.
Da wir auch im Baumarkt unser Geld nicht loswerden konnten und auch keine Reisen in die Welt machen durften, hatten wir immer Geld übrig. ▶