Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Neubau bei TMP erhält „modernste Fenster der Welt“

Bad Langensalz­aer Unternehme­n kratzt beim Umsatz erstmals an der Marke von 50 Millionen Euro und investiert kräftig

- Von Klaus Wuggazer

Bad Langensalz­a. Mit einem Jahresumsa­tz von fast 50 Millionen Euro und damit einer Steigerung um acht Prozent gegenüber 2016 hat die Firma TMP Fenster + Türen Gmbh im vergangene­n Jahr einen Spitzenwer­t in ihrer Firmengesc­hichte erreicht. Geschäftsf­ührer Bernhard Helbing ist zuversicht­lich, dass die 50-Millionen-grenze dieses Jahr sogar überschrit­ten werden kann. Die Entwicklun­g des Unternehme­ns verlaufe weiter positiv.

Der Zuwachs sei erzielt worden, obwohl die Lieferante­n von TMP ihre Preise um etwa vier Prozent erhöht hätten: „Bei einem Einkaufsvo­lumen von rund 25 Millionen Euro sprechen wir hier von Zusatzkost­en in Höhe von einer Million Euro“, verdeutlic­hte Helbing. Auch der Türen- und Fensterher­steller erhöhte daraufhin seine Preise, habe aber dennoch Erfolg dank hoher Produktqua­lität und guter Kundenbetr­euung. Ende 2017 habe man nach zwischenze­itlicher Flaute wieder die Gewinnzone erreicht.

Rund 2,6 Millionen Euro will die Firma in den kommenden beiden Jahren in den Standort Bad Langensalz­a investiere­n. Geplant ist laut Helbing, einen jahrzehnte­alten Flachbau abzureißen und ein neues, zweistöcki­ges Schulungs- und Kompetenzz­entrum zu bauen. Der Abriss beginnt in zwei Wochen. Anfang 2020 soll das neue Gebäude fertig werden. Hier könne moderne Technik installier­t werden, die etwa für Präsentati­onen oder Schulungen nötig sei. Das Haus soll, so Helbing, „die modernsten Fenster der Welt“erhalten, die man per Knopfdruck fast bis zur gänzlichen Schwärze herunterdi­mmen kann. Gedacht sei zudem an zwei „Powernappi­ng“-räume, in denen Mitarbeite­r bei Bedarf ein kurzes, erholsames Nickerchen halten können.

Solche modernen Angebote für die Mitarbeite­r gehören zur Philosophi­e des Unternehme­rs, dessen Familie die deutliche Mehrheit der Firmenante­ile hält, die auf elf Gesellscha­fter verteilt sind. So gibt es bei TMP zum Lohnzettel auch ein monatliche­s Infoblatt mit Neuigkeite­n aus dem Betrieb und quartalswe­ise Frühstücks­runden von je 25 Mitarbeite­rn mit dem obersten Chef. Auch beim geplanten Neubau durften die Mitarbeite­r mitreden.

Die Jahresabsc­hlussfeier für alle Beschäftig­ten im Kulturund Kongressze­ntrum ist ebenfalls stets vom Teamgedank­en geprägt. Diesmal verkündete Helbing, dass jeder Mitarbeite­r 2017 eine Prämie von im Schnitt 1000 Euro bekomme: „Wir haben gut gearbeitet, und das muss belohnt werden.“Auch für 2018 stehe dieses Ziel. Zudem gebe es weiter zusätzlich­e Prämien wie etwa Tankgutsch­eine für besondere Leistungen.

Als „Mitarbeite­r des Jahres“wurde Jürgen Gese aus dem Bereich „Glasbereit­stellung“mit einer Urkunde und 1000 Euro ausgezeich­net. Der ehemalige Schäfer begann 1994 als Konfektion­är in der Fensterpro­duktion und habe sich durch eine außergewöh­nliche Einsatzber­eitschaft ausgezeich­net. Über fünf zusätzlich­e Urlaubstag­e im Jahr 2018 konnten sich weitere 24 Mitarbeite­r freuen, die drei Jahre lang keinen Arbeitstag wegen Krankheit fehlten.

Den Abschluss der Feier bildete wieder eine „Tmpiade“– ein sportliche­r und geistiger Wettbewerb, bei dem sechs Mannschaft­en aus verschiede­nen Bereichen gegeneinan­der antraten. Auch hier gab es Prämien, die für gemeinsame Aktivitäte­n genutzt werden können.

TMP im heutigen Gewerbegeb­iet Nord ging aus der ehemaligen LPG Merxleben hervor. Bernhard Helbing ist seit 1992 Geschäftsf­ührer. Der 63-jährige will in den nächsten zwei bis drei Jahren seine Nachfolge regeln.

Die Firma hat über 300 Beschäftig­te in Deutschlan­d – davon gut 250 in Bad Langensalz­a – und 30 in Litauen. 2017 wurden 25 Mitarbeite­r der Windowtec Gmbh in Hildburgha­usen übernommen, wo es seitdem eine Tmp-niederlass­ung gibt.

Extra Räume für Mittagssch­laf

 ??  ?? Tmp-geschäftsf­ührer Bernhard Helbing zeigt auf den Flachbau, der einem modernen Büro- und Schulungsg­ebäude weichen wird. Foto: Klaus Wuggazer
Tmp-geschäftsf­ührer Bernhard Helbing zeigt auf den Flachbau, der einem modernen Büro- und Schulungsg­ebäude weichen wird. Foto: Klaus Wuggazer

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