Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Land lässt Nordthüringen erneut links liegen
Vom neuen Tourismuskonzept profitiert der Südharz am wenigsten. Doch die hiesige Chef-touristikerin sieht es locker
Nordhausen. Das Land Thüringen will künftig vor allem Weimar, Erfurt, Rennsteig und die Wartburg touristisch fördern (wir berichteten am Freitag). Die anderen Regionen sollen von der Sogwirkung profitieren. Das könnte allerdings für den Norden nicht funktionieren.
„Aus Landessicht ist es nachvollziehbar, sich in der touristischen Vermarktung auf wenige Leuchttürme zu konzentrieren. Denn die Vielfalt eines ganzen Bundeslandes ist kaum plakativ zu vermarkten“, reagierte die Südharzer Tourismuschefin Jessica Piper auf die Vorstellung der Pläne. „Schade ist natürlich, dass diese Strategie in der Konsequenz bedeutet, dass eine Vielzahl von Regionen in Thüringen im Landesmarketing nur noch nachrangig auftauchen – dazu gehört auch der Südharz.“
Positiv sieht Piper, dass das Land die Vermarktung des Harzes lobend hervorhebe. „Diese Einschätzung teilen wir. Der Tourismusverband Südharzkyffhäuser bringt sich aktiv ins Harzer Marketing ein und kooperiert eng mit dem Harzer Tourismusverband, wir besuchen beispielsweise gemeinsam Messen und vertreten unsere Region seit Jahren im Marketingabteilungsvorstand des HTV. Auf die Zusammenarbeit mit dem HTV werden wir uns auch zukünftig weiter konzentrieren.“
Richtig sei auch der Hinweis im neuen Landestourismuskonzept auf die schwierige Situation vieler Betriebe im Gastgewerbe, auch im Hinblick auf die Suche nach einem Nachfolger. „Hier erhoffen wir uns eine stärkere Unterstützung von der Landesseite für die Unternehmen vor Ort und mögliche Neuansiedlungen im Gastgewerbe.“