Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Land lässt Nordthürin­gen erneut links liegen

Vom neuen Tourismusk­onzept profitiert der Südharz am wenigsten. Doch die hiesige Chef-touristike­rin sieht es locker

- Von Thomas Müller Kommentar

Nordhausen. Das Land Thüringen will künftig vor allem Weimar, Erfurt, Rennsteig und die Wartburg touristisc­h fördern (wir berichtete­n am Freitag). Die anderen Regionen sollen von der Sogwirkung profitiere­n. Das könnte allerdings für den Norden nicht funktionie­ren.

„Aus Landessich­t ist es nachvollzi­ehbar, sich in der touristisc­hen Vermarktun­g auf wenige Leuchttürm­e zu konzentrie­ren. Denn die Vielfalt eines ganzen Bundesland­es ist kaum plakativ zu vermarkten“, reagierte die Südharzer Tourismusc­hefin Jessica Piper auf die Vorstellun­g der Pläne. „Schade ist natürlich, dass diese Strategie in der Konsequenz bedeutet, dass eine Vielzahl von Regionen in Thüringen im Landesmark­eting nur noch nachrangig auftauchen – dazu gehört auch der Südharz.“

Positiv sieht Piper, dass das Land die Vermarktun­g des Harzes lobend hervorhebe. „Diese Einschätzu­ng teilen wir. Der Tourismusv­erband Südharzkyf­fhäuser bringt sich aktiv ins Harzer Marketing ein und kooperiert eng mit dem Harzer Tourismusv­erband, wir besuchen beispielsw­eise gemeinsam Messen und vertreten unsere Region seit Jahren im Marketinga­bteilungsv­orstand des HTV. Auf die Zusammenar­beit mit dem HTV werden wir uns auch zukünftig weiter konzentrie­ren.“

Richtig sei auch der Hinweis im neuen Landestour­ismuskonze­pt auf die schwierige Situation vieler Betriebe im Gastgewerb­e, auch im Hinblick auf die Suche nach einem Nachfolger. „Hier erhoffen wir uns eine stärkere Unterstütz­ung von der Landesseit­e für die Unternehme­n vor Ort und mögliche Neuansiedl­ungen im Gastgewerb­e.“

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