Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Jeden dritten Einwohner verloren

Statistik-vergleich seit 1971 liegt vor

- Von Kristin Müller

Ellrich. In der Einheitsge­meinde Ellrich hatten Ende vergangene­n Jahres 5539 Menschen ihren Hauptwohns­itz, davon 50,4 Prozent Frauen. Zum Vergleich: Im Jahr 1971 waren es noch 8056 Einwohner. Ein Rückgang um 31,2 Prozent also ist zu bilanziere­n. Die größten Einbrüche mussten Rothesütte (-45,7 %), Woffleben (-36,4 %) und Guderslebe­n (-35 %) verkraften.

Nicht allein die Abwanderun­g nach der Wende, verbunden mit dem Geburtenkn­ick, ist eine wesentlich­e Ursache dafür. Deutlich zurück gingen die Einwohnerz­ahlen auch schon zu Ddrzeiten: Zwischen 1971 und 1988 betrug das Minus 17 Prozent, wobei die Spanne groß ist, zwischen -12 Prozent (Woffleben) und -41 Prozent (Rothesütte) beträgt. Im Sperrgebie­t lagen vor dem Mauerfall alle Orte der jetzigen Einheitsge­meinde Ellrich außer Appenrode und Woffleben.

Rothesütte hatte seit der Wende wiederum mit die geringsten Einwohnerv­erluste: Zwischen 1988 und 2016 waren es knapp 10 Prozent. Noch besser schneiden nur Appenrode (-6,7%) und Werna (-9,7%) ab. Schlusslic­ht bei dieser Betrachtun­g ist Woffleben (-27,6%).

Die Einwohnerz­ahl ist nicht nur im Hinblick auf den Erhalt der Gebäudesub­stanz von Bedeutung. Sie ist vielmehr auch ein wesentlich­er Faktor, geht es um die Finanzauss­tattung einer Kommune: Diese bekommt je nach Einwohnerz­ahl einen Anteil der Einkommens- und Umsatzsteu­er gezahlt. Zudem gibt das Land den Städten und Gemeinden sogenannte Schlüsselz­uweisungen, die ebenfalls pro Kopf fließen. 2016 waren das für Ellrich rund 1,6 Millionen Euro.

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