Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Landrat hat sich wohl nur um sein Image gekümmert

Subjektive­s Erscheinun­gsbild spricht gegen Nordhausen als Kreisstadt

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Werner Steinmetz aus Nordhausen schreibt:

Objektive Fakten sprechen für Nordhausen als Kreisstadt. Das lässt sich kaum bestreiten. Aber da ist das subjektive Erscheinun­gsbild: Seit Jahren stehen Stadt und Landkreis im Dauerstrei­t. Da drohten gar Orte wie die alterwürdi­ge Stadt Bleicherod­e, den Landkreis Nordhausen zu verlassen, um in den Eichsfeldk­reis zu wechseln.

Und wenn man die derzeitige­n Leserzusch­riften aus den Orten des Kreises liest – siehe zum Beispiel Steffen Engel aus Hainrode, so gewinnt man den Eindruck, dass unsere Mitbürger aus diesen Orten sich ohnehin nicht mit Nordhausen als Kreisstadt identifizi­eren. Offensicht­lich hat sich Herr Landrat Jendricke mehr um die Pflege seines Images gekümmert als um die Befindlich­keit seiner dem Landkreis angehörige­n Gemeinden. Hinzu kommen Herrn Matthias Jendrickes Dauerquere­len mit Rathaus und Nordhausen­s Oberbürger­meister Klaus Zeh.

Hätte man in Nordhausen die Variante Nordkreis, das heißt Nordhausen + Eichsfeld und vielleicht sogar zusätzlich mit dem Kyffhäuser­kreis, favorisier­t und mit einem freiwillig­en Zusammensc­hluss die Flucht nach vorn angetreten, dann wäre Nordhausen der Kreisstadt­status so gut wie sicher gewesen. Aber diese Variante fand keine Unterstütz­ung bei Herrn Jendricke. Der Grund ist offensicht­lich: Gegen den Heiligenst­ädter Landrat Henning, einem Politschwe­rgewicht, hätte er in einer Wahl keine Chance gehabt.

So hatte es der Innenminis­ter Poppenhäge­r nach dem Grundsatz „Teile und herrsche!“sehr einfach, seine machtpolit­isch motivierte Entscheidu­ng pro Sondershau­sen zu treffen.

Die Sondershäu­ser Landrätin Frau Hochwind hatte mit ihrer stillen Diplomatie die Weichen in Richtung Residenzst­adt Sondershau­sen gestellt. In der ehemals freien Reichsstad­t Nordhausen aber versucht man nun, mit dem Schwert des Rolands den Widersache­r Poppenhäge­r noch zum Rückzug zu zwingen.

Leserbrief­e sind in keinem Fall Meinungsäu­ßerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Texte zu kürzen.

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