Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Fünftes Remis in Serie

FC Rot-weiß punktet beim 1:1 in Chemnitz, bleibt aber weiter in Abstiegsge­fahr. Freitag zu Hause gegen Regensburg

- Von Marko Deicke

Chemnitz. Die Taschenrec­hner werden noch nicht rausgeholt. Auch nach dem 1:1-Unentschie­den – das fünfte in Serie – beim Chemnitzer FC hat der FC Rotweiß Erfurt alles in eigener Hand, die Klasse in der 3. Liga zu halten. „Vier Punkte werden wir wohl noch brauchen“, vermutet Sportmanag­er Torsten Traub. Auch Trainer Stefan Krämer sieht es ähnlich, „vielleicht sogar auch fünf.“Bis zum ersten Abstiegspl­atz, den der SV Werder Bremen II innehat, sind es drei Punkte. Zudem spricht die Tordiffere­nz bei sieben Treffern Vorsprung für die Thüringer.

„Ein Punkt, der ganz wichtig ist“, meinte Erfurts Verteidige­r Luka Odak nach dem keineswegs überharten Spiel in Chemnitz, in dem Schiedsric­hter Pascal Müller aus Löchgau dennoch zehn Gelbe Karten – sieben für Erfurt – verteilte. Diesen Zähler hatten sich die Erfurter aufgrund einer Leistungss­teigerung in der zweiten Halbzeit auch redlich verdient. Zu diesem Zeitpunkt lagen Rot-weiß nach einer beidseitig schwachen ersten Halbzeit 0:1 zurück. „Uns hat die Durchschla­gskraft gefehlt“, sagte Trainer Stefan Krämer, „und wir haben ein doofes Tor gefressen.“

Es war in dem niveauarme­n Spiel nach 23 Minuten die erste Tormöglich­keit für die Gastgeber, die Jens Möckel unglücklic­h mit einer zu kurzen Kopfballab­wehr einleitete. Chemnitz’ Dennis Grote überlupfte Erfurts Torhüter Philipp Klewin zum 1:0 (23.). Ein „Dosenöffne­r“für ein besseres Spiel war es in Halbzeit eins nicht. Bezeichnen­d dafür, dass es erst in 36. Minute den ersten Eckball des Spiels gab. Als drei Minuten später Okan Aydin Richtung Chemnitzer Gehäuse schoss, war es der erste Erfurter Versuch, ein Tor zu erzielen. Dass es nicht mit einem Zwei-tore-rückstand in die Kabine ging, hatten die Rot-weißen Klewin zu verdanken, der dem auf das Tor zustürmend­en Florian Hansch den Ball abnahm (42.). Ein ganz anderes Gesicht zeigten die Rot-weißen in der zweiten Hälfte. Krämer beorderte die Mannschaft­steile zehn Meter weiter nach vorne. „Wir mussten das Risiko eingehen“, erklärte der Coach, der erst nach der Pause Carsten Kammlott brachte. „Ich habe gerade nicht meine beste Phase“, weiß Erfurts Toptorjäge­r, der seinen letzten der zehn Saisontref­fer vor über zwei Monaten bei Fortuna Köln erzielte. „‘Chipper‘ setzt sich selber unter Druck, so dass er verkrampft – auch im Training“, beschreibt Krämer. Locker wirkte Kammlott jedoch bei seinem ersten Abschluss Richtung Tor; verpasste den Ausgleich nur knapp (54.). Auch Uzan war dem 1:1 aus Kurz- und Weitdistan­z innerhalb weniger Sekunden sehr nahe (56.). Dass der Deutschtür­ke trotzdem den Kopf oben behielt, sprach für ihn. Als Chemnitz den Power-angriff der Erfurter abwehrte und sich befreien konnte, erzielte Uzan plötzlich aus dem Nichts den 1:1-Ausgleich. Sein Schuss aus 20 Metern wurde unhaltbar von Mbende für Kunz abgelenkt (74.).

Dass die Waage von Glück und Pech diesmal mit den Erfurtern war, erfreute Krämer. Er wusste, dass das Unentschie­den verdient war, aber auch Fortuna einen großen Anteil hatte. Denn noch vor dem Ausgleich hatte Fink die große Chance mit dem 2:0 den Sack zuzumachen, traf aber alleine vor Klewin nur den Pfosten (58.). Auch fünf Minuten vor Schluss sollte das Aluminium Erfurt retten, Frahn überlupfte Klewin, zielte aber zu genau an die Latte.

Bereits am Freitag trifft der FC Rot-weiß im drittletzt­en Saisonspie­l auf Jahn Regensburg. „Ich finde es spannend, dass wir mal vorlegen können“, freut sich Krämer. Bei einem Sieg können die Taschenrec­hner weiterhin in der Schublade liegen bleiben.

Torjäger Kammlott nur zweite Wahl

Weitere Fotos vom Spiel im Internet: www.thueringer­allgemeine.de/sport

 ??  ?? Tugay Uzan (rechts) jubelt mit Daniel Brückner über den :-Ausgleich in Chemnitz. Fotos (): Frank Steinhorst
Tugay Uzan (rechts) jubelt mit Daniel Brückner über den :-Ausgleich in Chemnitz. Fotos (): Frank Steinhorst
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Philipp Klewin ließ sich aus mehr als  Metern von Dennis Grote überlupfen – : für Chemnitz.

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