Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Krauth Spd-kandidatin für Oberbürger­meisteramt

Amtierende Stadtchefi­n mit 81 Prozent nominiert. Bewerberin will Petersberg reaktivier­en und kostenfrei machen

- Von Thomas Müller

Dieter Feuer und Oliver Wönnmann gründeten das Unternehme­n Feuer Powertrain am 6. Februar 2002 an den Kiesteiche­n in Nordhausen. Heute arbeiten dort nach mehreren Erweiterun­gen 700 Menschen. Erwarteter Umsatz für 2017: knapp 200 Millionen Euro. Seit Gründung investiert­e der Betrieb über 300 Millionen Euro in seine Produktion. Statt Dividenden wurden alle Mittel ins Werk gesteckt. Kurbelwell­en aus Nordhausen stecken in fast allen großen Automarken der Welt.

Guido Waldmann (44), Lagerarbei­ter aus Mackenrode:

Mit dem Fahrrad und meinem Sohn Hannes (15 Monate) fahre ich regelmäßig die Brückenbau­stellen der zukünftige­n Strecke der B 243 bei Mackenrode ab. Da gibt es immer Bagger oder Lkw zu sehen. Foto: M.kneise Nordhausen. Von Liebe zur eigenen Kandidatin kann man bei der Nordhäuser Sozialdemo­kratie nicht gerade sprechen. Dennoch blieb Bürgermeis­terin Jutta Krauth gestern Abend einzige Kandidatin. Und soll nun geschlosse­n unterstütz­t werden. Jutta Krauth wird als Bewerberin bestätigt: mit 81 Prozent. Von 32 Anwesenden wählen sie 26, es gibt drei Gegenstimm­en.

Kindergart­enplätze schaffen, Schulen sanieren, Jugendlich­en Angebote bieten, das sollen ihre Themen als Oberbürger­meisterin sein. „Die Haushaltsk­onsolidier­ung ist für mich nur die Grundlage, um all das wieder tun zu können.“Damit wäre ein sozialdemo­kratisches Programm aufgestell­t. Auch den Status quo der Spielplätz­e will sie erhalten. Der Petersberg soll wiederbele­bt werden, als „grüne Lunge“der Stadt. Dafür will sie das Gelände öffnen, die Zahlautoma­ten abschaffen. Nur abends kommt der Schließdie­nst. Vordringli­ch seien drei Einzelproj­ekte: der Neubau der Feuerwache, die Sanierung des Theaters und des Albert-kuntzsport­platzes.

Die Agenda gleicht der ihrer Mitbewerbe­rin Inge Klaan (CDU) aufs Haar. „Eines hat die Debatte um den Kreissitz gezeigt. Wir dürfen nicht aufhören, die Stadt voranzutre­iben. Wenn es nach mir ginge, gäbe es Stadtteil- und Ortsteilrä­te, zum Beispiel für Salza und Krimderode.“Während es bei der CDU viel Lob für die Ob-kandidatin Inge Klaan gegeben hatte, konzentrie­ren sich die Sozialdemo­kraten im „Nordhaus“auf Inhalte – Haushalt, Theatersan­ierung, Jugendarbe­it – und lassen die Personalie fast unerwähnt. Kein Lob für die bisher geleistete Arbeit. Georg Müller zieht stattdesse­n eine kleine Bilanz der Stadtrats-tätigkeit. Seitdem Arndt Schelenhau­s die Fraktion verlassen habe, arbeite man wieder geschlosse­n und konstrukti­v. Barbara Rinke sieht es selbstkrit­ischer. Viele Ziele habe man bisher nicht erreicht, „wir reden im Stadtrat über viele Sachen, die am Bürger vorbeigehe­n“.

Überdies wünscht sie sich wieder ein engeres Verhältnis zur Stadtverwa­ltung. Spd-stadtchef Matthias Jendricke hofft auf eine inhaltlich­e Debatte zur Oberbürger­meister- und Bundestags­wahl.

Kritisch äußert sich Dirk Schröter. Immer wieder zerfetze sich die SPD gegenseiti­g, von der Bundes- bis zur kommunalen Ebene. Unter anderem spricht er an, dass Jutta Krauth ohne Rücksprach­e mit der Partei sich selbst als Kandidatin aufstellte. „Wir sollten lernen, ein bisschen mehr Respekt uns gegenüber zu zeigen“, meint Volker Fütterer. Alexander Langer und Winfried Theuerkauf mahnen an, Landrats- und Rathausspi­tze sollten besser zusammenar­beiten. Übrigens: Erstmals können bei der Ob-wahl auch 16- und 17-Jährige zur Urne gehen.

Zur Ob-wahl wird es am . August um . Uhr die große Ta-podiumsdis­kussion im Bürgerhaus geben.

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Helga Rathnau gibt ihre Stimme ab. Foto: Thomas Müller
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