Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Klinik will Park erhalten
Angekündigter Abbruchantrag für Villa noch immer nicht gestellt
Nordhausen. Der Park rund um den abbruchreifen Lindenhof in Nordhausen könnte schon wieder ein Kleinod sein, doch die Stadt hat offenbar den Rückwärtsgang eingelegt. Seit einem Jahr – seit eine Bewerberin, die die Ausschreibung gewonnen hatte, zurücktrat – herrscht Stillstand. Dabei hat das Südharzklinikum wiederholt angeboten, den Park zu kaufen und zu erhalten. Er könnte in das Gesamtkonzept mit dem nebenstehenden Sanatorium eingebunden werden, das die kommunale Klinik derzeit rundum saniert.
Dass die Villa, der eigentliche Lindenhof, nicht zu retten ist, sieht inzwischen auch die Stadt so. Erst gestern besichtigte Mario Manolow von der Unteren Denkmalschutzbehörde das Objekt. Sein Kommentar: „Es ist nicht besser geworden.“
Allerdings hat das Rathaus es bis heute nicht geschafft, einen Antrag auf Abriss zu stellen. Gegenüber der Thüringer Allgemeine hatte die Stadt dies im Februar angekündigt. „Festzustellen ist, dass das Gebäude nun einen Zustand erreicht hat, der eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr erwarten lässt. Wir werden uns daher in den nächsten Monaten der Problematik stellen müssen, ob der Denkmalschutz für Gebäude und Parkanlage noch aufrecht zu erhalten ist und ob in der Folge das Grundstück unter anderen Voraussetzungen baulich genutzt werden kann“, heißt es gestern aus dem Rathaus. Wortgleich hatte man bereits im Februar geantwortet. Es folgen weitere Erklärungen, die das Statement von Jahresbeginn kopieren.
Für Guido Hage vom Südharz-klinikum ist das Zögern unverständlich. Ein kommunales Krankenhaus biete eine Lösung an. Diese werde aber nicht angenommen. Vermutlich werde es eine Ausschreibung geben, an deren Ende auch die Zerstörung des Parks steht. Der steht unter Denkmalschutz.
Park um den Lindenhof unter Denkmalschutz