Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Theater Eisenach kehrt zur Tarifbindung zurück
Eisenach. Nach langen Verhandlungen gibt es nun einen Haustarifvertrag für die 35 Beschäftigten am Landestheater Eisenach. Beschlossen hat ihn der Stiftungsrat der Kulturstiftung Meiningeneisenach im neuerlichen Anlauf.
Kulturminister Benjamin Hoff (Linke) als Vorsitzender teilte auf Anfrage mit, damit seien zwei Prüfaufträge verbunden. So könnte die Stadt die Gehaltsabrechnung des Theaters übernehmen, um es zu entlasten. Auch Aufführungsplanungen Meiningens und Eisenachs sind zu überprüfen.
Nach 14 Jahren endet damit die tariflose Zeit am Haus. Entgelte lagen zuletzt teilweise unter 70 Prozent des Flächentarifs, was die Gewerkschaft Verdi sittenwidrig nannte. Nun sollen sie zunächst auf 80 Prozent steigen. Mit der Rückkehr zur Tarifbindung kommt’s jährlich zu Steigerungen. Weil der Haustarif lange nicht gelungen war, hatte Verdi zuletzt mit dem Arbeitskampf einer streikbereiten Belegschaft gedroht.
Die Entscheidung „konnte nicht über Nacht geboren werden“, so Eisenachs OB Katja Wolf (Linke). Die Gewerkschaft habe „sehr nah“an den Flächentarif heran verhandeln wollen, was aber nicht möglich sei. Die Zuschüsse zum Theater reichten kaum aus, es in jetziger Form tarifgerecht zu finanzieren, so Wolf. „Dieses Problem bleibt.“
Für die Landeskapelle stand die Rückkehr zum Haustarif im Zuge der Fusion mit Gotha bereits fest.