Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Mehrkampf der besonderen Art
In Ohrdruf beendeten de Erfurter Leichtathletiktalente mit Liegestütz, Klettern und Medizinball-schocken die Hallensaison
Ohrdruf. Traditionell mit dem Athletik-mehrkampf beendete der gastgebende Ohrdrufer Leichtathletik-verein die Hallensaison. Trainer Oliver Brendel vom ebenfalls teilnehmenden Erfurter LAC freute sich über den etwas anderen Wettbewerb: „Dabei müssen die Mädchen und Jungen nicht ihr spezifisches Leistungsvermögen in einer Disziplin abrufen, sondern ihre athletische Vielseitigkeit, insbesondere auf der koordinativen Strecke, unter Beweis stellen. Denn ohne eine gute Grundausbildung geht auch in der Leichtathletik nichts.“Alle Übungen waren auf eine breites Bewegungsspektrum ausgelegt, angefangen vom 30-m-hochstart, Liegestütz military, Klettern, Dreierhop links/rechts, Hindernislauf, Medizinballschocken und Ausdauerlauf.
Um Kindern für die Leichtathletik zu gewinnen, hat der Deutsche Leichtathletik-verband (DLV) bereits vor Jahren ein neues Wettkampfprogramm unter dem Motto „Kinderleichtathletik ist Mehrkampf – und Teamleichtathletik“ins Leben gerufen. Diese vom DLV geforderte Wettkampfsystemerneuerung für den Nachwuchs hat beim Ohrdrufer LV längst Fuß gefasst und zog auch diesmal wieder an die 80 Mädchen und Jungen aus 10 Vereinen an.
Den Sieg sicherten sich dabei nicht immer die besten Leichtathleten, die zum Beispiel bei den Westthüringer Mehrkampfmeisterschaften oder Crosslaufmeisterschaften Titel und Medaillen erkämpften, sondern die Kinder mit den am besten ausgeprägten koordinativen Fertigkeiten und athletischen Fähigkeiten. Severin Benischke (SSV Erfurt-nord), Zweiter bei den Westthüringer Meisterschaften im Vierkampf der M10, war in Ohrdruf nicht der beste Kletterer und musste am Ende dem Vierten der Westthüringer Meisterschaften, Pablo Martin, den Sieg überlassen. Bestens ausleben konnte Marvin Matthesius (SSV Erfurt-nord) seine athletische Vielseitigkeit und wartete bei allen Wettbewerben mit Bestleistungen auf. Seine wohl beste Leistung rief der dritte der Thüringer Hallenmeisterschaften über 60 m der M13 im 30-msprint in 4,5 Sekunden ab. Und auch beim abschließenden Ausdauerlauf war der 800-m-vizelandesmeister der M13 nicht zu schlagen. Die Konkurrenz fest im Griff hatte der neunjährige Jordan Lux (SSV Erfurt-nord). Musste sich Lux bei den Westthüringer Meisterschaften noch mit Platz vier zufrieden geben, sprang, lief, kletterte und schockte er beim Athletik-mehrkampf allen davon. Angesichts der guten Leistungen hatte Nord-trainer Martin Hohmann hatten allen Grund zur Freude.
Freuen konnte sich aber auch Elac-trainer Oliver Brendel über die guten Leistungen seiner Schützlinge. Bei den neunjährigen Mädchen gaben Sandra Bauerfein und Kimberley Fritz den Ton an. Während sich Kimberley im 30-m-sprint mit Hochstart in 4,8 Sekunden klar durchsetzte, dominierte Sandra Bauerfeind, Vizemeisterin der Westthüringer Hallenmehrkampfmeisterschaften, im Sprung und auch beim Medizinballschocken. Schwächen gegenüber ihren Konkurrentinnen offenbarten beide beim Klettern. Da kletterte Chris Bachstelz (Wölfis) in 12,1 s wesentlich flinker zur roten Markierung.