Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Wege des Erinnerns
Was bedeutet der Holocaust für Sie? Wie sehen Sie das Handeln von Topf & Söhne? Welche Konsequenzen sollen wir für eine gemeinsame Zukunft ziehen? Drei Fragen, unendlich viele Antwortmöglichkeiten. Mit der Eröffnung ihrer Wanderausstellung in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz hat der Erinnerungsort „Topf & Söhne“auch einen Web-dialog als neue Form von Erinnerungsarbeit eröffnet.
Das war doch kein „Muss“, sagt die Auschwitz-überlebende Eva Pusztai mit Blick auf die Erfurter Firma. Und im Grunde stehen auch heute Menschen immer wieder vor Entscheidungen, bei denen sie „Ja“oder „Nein“sagen müssen.
Woher, nimmt man die moralische Basis für die Antwort? Eine ewige Frage, die jeden Menschen betrifft. So hat sich Eva Pusztai als Erste in diesen Dialog eingebracht. Moderiert vom Erfurter Erinnerungsort, steht er jedem offen. Man erwarte, so Mitarbeiterin Rebekka Schubert, dass sich vor allem junge Menschen in „ihrem“Medium angesprochen fühlen und es so über Ländergrenzen zu einem Austausch von Erinnerungsarbeit kommt. Vor allem hoffe man nun, dass sich Besucher der Wanderausstellung in der Auschwitzer Gedenkstätte einbringen.
In Kooperation mit der internationalen Begegnungsstätte in Auschwitz wird es dazu im Oktober einen Workshop geben, in dem sich Jugendliche aus Polen, Deutschland und der Ukraine intensiv mit diesem Thema befassen werden. Eine weiteres Vorhaben, das die Zusammenarbeit der beiden Gedenkstätten vertiefen soll.