Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Veterinäramt verhängt Zwangsgelder gegen Zuchtbetrieb
Behörde: In der Schweinemast am Ascharaer Kreuz sind nicht alle Auflagen zum Tierschutz umgesetzt
Bad Langensalza. Nicht befriedigend läuft aus Sicht des Veterinäramtes die Umsetzung von Auflagen, die die Behörde gegen den Schweinezuchtbetrieb Wiegleben der Firma Adib verhängt hat. Denn in drei Fällen habe das Amt in dem Verfahren Zwangsgelder verhängt, teilte das Landratsamt mit.
Das betreffe die noch nicht vollständig erfolgte „Separierung kranker Tiere in Krankenbuchten“, die aus Amtssicht ebenfalls unvollständige Verbesserung der Hygiene in einigen Bereichen und die Verbesserung der Personalsituation. Umgesetzt seien hingegen drei Auflagen: Die Anpassung der Kastenstände an die vorgeschriebenen Größen; die Verminderung der Schadgasbelastung; auch sei täglich ein Tierarzt im Stall, um kranke Tiere zu behandeln.
Am 11. April habe es die bisher letzte von inzwischen sechs Nachkontrollen gegeben, seit am 11. Januar die mutmaßlich tierquälerischen Zustände in der Anlage am Ascharaer Kreuzentdeckt worden waren.
In den nächsten Tagen falle die Entscheidung über ein Tierhaltungsverbot gegen Adib-chef Klaus Kliem. Bund-landeschef Burkhard Vogel lobte die offensive Vorgehensweise des Veterinäramtes als vorbildlich. Die von der Adib beauftragte Kommunikationsagentur „Impact“bestätigte auf Anfrage, dass für die Anlage ein neuer Leiter eingestellt werde.
Dem Vernehmen nach hat die Firma auch gegen mindestens einen Zwangsgeldbescheid Widerspruch eingelegt und prüft weitere rechtliche Schritte. Doch dazu und zu den Aussagen des Amtes wolle man sich im Detail nicht äußern. Aber: „Aus Sicht der Adib sind – in Abstimmung mit dem Veterinäramt – die entsprechenden Maßnahmen in der Umsetzung.“Nicht alles sei sofort umsetzbar, etwa die Aufstockung des Personals.