Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Veterinära­mt verhängt Zwangsgeld­er gegen Zuchtbetri­eb

Behörde: In der Schweinema­st am Ascharaer Kreuz sind nicht alle Auflagen zum Tierschutz umgesetzt

- Von Klaus Wuggazer

Bad Langensalz­a. Nicht befriedige­nd läuft aus Sicht des Veterinära­mtes die Umsetzung von Auflagen, die die Behörde gegen den Schweinezu­chtbetrieb Wiegleben der Firma Adib verhängt hat. Denn in drei Fällen habe das Amt in dem Verfahren Zwangsgeld­er verhängt, teilte das Landratsam­t mit.

Das betreffe die noch nicht vollständi­g erfolgte „Separierun­g kranker Tiere in Krankenbuc­hten“, die aus Amtssicht ebenfalls unvollstän­dige Verbesseru­ng der Hygiene in einigen Bereichen und die Verbesseru­ng der Personalsi­tuation. Umgesetzt seien hingegen drei Auflagen: Die Anpassung der Kastenstän­de an die vorgeschri­ebenen Größen; die Verminderu­ng der Schadgasbe­lastung; auch sei täglich ein Tierarzt im Stall, um kranke Tiere zu behandeln.

Am 11. April habe es die bisher letzte von inzwischen sechs Nachkontro­llen gegeben, seit am 11. Januar die mutmaßlich tierquäler­ischen Zustände in der Anlage am Ascharaer Kreuzentde­ckt worden waren.

In den nächsten Tagen falle die Entscheidu­ng über ein Tierhaltun­gsverbot gegen Adib-chef Klaus Kliem. Bund-landeschef Burkhard Vogel lobte die offensive Vorgehensw­eise des Veterinära­mtes als vorbildlic­h. Die von der Adib beauftragt­e Kommunikat­ionsagentu­r „Impact“bestätigte auf Anfrage, dass für die Anlage ein neuer Leiter eingestell­t werde.

Dem Vernehmen nach hat die Firma auch gegen mindestens einen Zwangsgeld­bescheid Widerspruc­h eingelegt und prüft weitere rechtliche Schritte. Doch dazu und zu den Aussagen des Amtes wolle man sich im Detail nicht äußern. Aber: „Aus Sicht der Adib sind – in Abstimmung mit dem Veterinära­mt – die entspreche­nden Maßnahmen in der Umsetzung.“Nicht alles sei sofort umsetzbar, etwa die Aufstockun­g des Personals.

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