Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Im „Haus Sommerwind“muss der Estrich noch ein paar Tage austrocknen
Projektleiter Mathias Aller rechnet damit, dass Mieter Mitte August einziehen. Tagespflege im Erdgeschoss eröffnet am 1. September
Tim Siegert macht Anita Siegert und Krisztian Karsai sowie Emily in Kölleda glücklich. Er kam am 19. April um 8.38 Uhr mit 3430 Gramm und 51 cm zur Welt. Buttstädt. So langsam sieht man, dass die benachbarten Häuser Jakob und Sommerwind der Stiftung Finneck in Buttstädt Schwesterbauten sind – vom äußeren Erscheinungsbild her. Das Innenleben aber wird sich grundlegend unterscheiden. Haus Jakob ist ein Wohnheim, Haus Sommerwind wird Mieter beherbergen, Zentrale des bis Sömmerda wirksamen mobilen Pflegedienstes sein und Anlaufstelle für diejenigen, die eine Tagespflege in Anspruch nehmen möchten.
Der Bau ist weit fortgeschritten. Äußerlich scheint es nur noch an Dämmung und Putz sowie den gestalterischen Feinheiten und Anbindungen zu fehlen. Drinnen ist noch viel zu tun.
Aber erst einmal muss man sich in Geduld fassen. Der Estrich muss noch trocknen. „2,7 – das ist noch viel zu feucht“, verkündet Fliesenleger Peter Hartmann gestern das aktuelle Messergebnis. Mathias Aller, Projektbetreuer und Bereichsleiter für Komplexe Ambulante Dienste bei der Stiftung, hatte auf günstigere Ergebnisse gehofft. „Es ist einfach auch draußen noch zu kalt und zu feucht. Wir brauchen besseres Wetter“, erklärt Hartmann und lässt sich auf keine taggenaue Prognose ein.
Aller hätte genau die gern gehabt, um den künftigen Mietern ein Einzugsdatum nennen zu können. „Die müssen ihre Wohnungen ja auch irgendwann kündigen – und können nicht auf der Straße stehen“, so Aller. Er rechnet mit einem Einzugstermin Mitte August.
Vergeben sind alle 14 Wohnungen schon. Die Nachfrage nach barrierefreiem, in verschiedenen Stufen betreutem Wohnen ist groß. „Wir haben eine Warteliste mit etwa 15 Namen“, weiß der Projektleiter.
Die Wohnungen haben zwischen 30 und 48 oder 52 Quadratmeter, eine ist auch über 60 Quadratmeter groß. Die Kaltmiete liegt bei etwa 8 Euro pro Quadratmeter.
Nur eine Wohnung befindet sich im Erdgeschoss, in Nachbarschaft zu den Räumen der Tagespflege, die oberen sind per Fahrstuhl erreichbar.
Die Tagespflege soll definitiv am 1. September eröffnen. „Das weiß ich schon genau“, sagt Aller. Auf 12 Plätze ist sie angelegt, da aber nicht immer alle Betreuten gleichzeitig und täglich da sein werden, ist die Kapazität wohl etwas größer. „Das muss sich alles erst noch einspielen“, ist Aller überzeugt.
Wenn der Innenausbau fertig ist – alle Küchen baut die Sömmerdaer Finneck-werkstatt quasi als Referenz-objekte – kann der Haus-künstler ans Werk schreiten. Kunstmaler Michael Dyroff wird, den Haus-namen Sommerwind aufgreifend, auf jeder Etage eine Wand gestalten: das Erdgeschoss erdig, die erste Etage mit einem Sommermotiv, die zweite inspiriert von Himmel und Wind.
Das den pädagogischen Betreuungsansatz und die pflegerischen Dienstleistungen verzahnende Konzept sieht Aller als Vorteil an.
Nachtdienste wird es im „Sommerwind“nicht geben, doch ist die Leitung zur 24-Stunden-rufbereitschaft des Pflegedienstes aufgeschaltet wie auch der Malteser-hausnotruf.