Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Van Eck scheitert an der Mannschaft
Regionalligist Wacker Nordhausen und der Holländer trennen sich nach nur vier Monaten. Co-trainer übernehmen
Nordhausen. Nach dem 0:3 bei Union Fürstenwalde musste etwas passieren bei Wacker Nordhausen. Trainer René van Eck übernahm die Initiative, rief den Präsidenten Nico Kleofas in dessen Urlaubsort in der Türkei an. Danach stand fest, dass sich die Wege des bärtigen Holländers und des Fußball-regionalligisten ab sofort trennen. Van Eck war am fehlenden Charakter der Mannschaft gescheitert.
„Wir haben uns zweieinhalb Stunden am Telefon unterhalten und kamen einvernehmlich zu dem Ergebnis, dass es keinen Sinn mehr macht“, sagte Kleofas, der sich eigentlich ein wenig erholen wollte. Der Trainer sei das schwächste Glied. Er habe alle Lösungen versucht. „Doch so ist unser Saisonziel nicht zu erreichen“, meinte Kleofas das Pokalfinale am Himmelfahrtstag, auf das nun die gesamte Konzentration gerichtet sei.
Van Eck war bereits der dritte Trainer in der Saison beim ambitionierten Regionalligisten, der auf Rang zehn im Mittelfeld herumdümpelt. Er sollte die Mannschaft für die kommenden Saison aufbauen. „Doch es steht einfach keine Mannschaft auf dem Platz nur ein zusammengewürfelter Haufen“, sagte Kleofas. Mit der Trennung von van Eck seien die Spieler nun wieder ein Alibi los. Aber erst nach dem Pokalfinale wolle er über das Personal für die nächste Saisonreden. Für die nächsten zwei Spiele gegen Neustrelitz (Sonntag 13.30 Uhr) und den 1. FC Lok Leipzig (Mittwoch 19 Uhr) sitzen erst einmal die Co-trainer Martin Hauswald und Tomislav Piplica auf der Bank.
Sportdirektor Maurizio Gaudino, der für Wacker dieser Tage Sponsorentermine wahrnahm und gestern bei Sky die Champions-league-auslosung als Experte begleitete, wird nächste Woche mit Kleofas über die Zukunft reden. Wohl auch über seine eigene bei Wacker. „Das 0:3 hat René den Rest gegeben. Sein Rücktritt kam nicht ganz überraschend für mich“, sagte er.
Die Nordhäuser Fans dürfen am Sonntag gespannt sein, welches Gesicht ihnen ihre Wackerelf nach der Trennung von Trainer René van Eck zeigen wird. Nach dem 0:3 in Fürstenwalde, scheint sogar eine Pleite gegen den Tabellenletzten TSG Neustrelitz nicht mehr ausgeschlossen. Im Hinspiel rettete Wacker mit Mühe ein 4:3.
Die beiden Co-trainer dürften derweil über eine neue Aufstellung grübeln, denn in Fürstenwalde versagten erneut etliche Leistungsträger. Wieder zur Verfügung stehen könnte Sascha Herröder. „Ich bin über Ostern sehr viel gelaufen und hoffe, dass es nach meiner Oberschenkelverletzung am Sonntag reichen wird“, sagte der 29-Jährige. Offen ist der Einsatz von Mounir Chaftar, der nach seiner Verletzung an den Adduktoren aber wieder trainiert. Kevin Schulze (Muskelfaserriss) fehlt weiter. Angreifer Michél Harrer hat sich von seinem Fürstenwalder Volltreffer ins Gesicht erholt und steht wieder zur Verfügung.