Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Alles in eigener Hand

Mit einem Heimsieg gegen Münster kann Rot-weiß Erfurt dem Klassenerh­alt einen großen Schritt näher kommen

- Von Marko Deicke

Erfurt. Wenn die Spieler des FC Rot-weiß am heutigen Samstag gegen den Ball treten, geht es ungewöhnli­cherweise nicht um Drittliga-punkte, sondern Trainer Stefan Krämer bittet zum Abschlusst­raining für das erst am Sonntag, 14 Uhr, stattfinde­nde Spiel gegen Preußen Münster. Dann wissen die Erfurter bereits, ob die Konkurrenz, die um den Klassenerh­alt spielt, am Vortag gepunktet hat.

„Wenn die Ergebnisse gut sind, könnten wir am Sonntag mit einem Sieg fast den Deckel draufmache­n“, erklärt Krämer. Wohl wahr, könnte der aktuelle Sechs-punkte-vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz nach dem fünftletzt­en Saisonspie­l auf wohl fast uneinholba­re neun Punkte ausgebaut werden. „Doch wenn die Ergebnisse nicht so gut sind, steigt der Druck“, so Krämer, „was ich aber nicht schlimm finde, denn dann waren wir fast am besten.“

Gemeint hat Krämer damit jedenfalls nicht das Hinspiel, als Erfurt in Münster die höchste Saisonnied­erlage (0:4) einstecken musste. „Das war der schlechtes­te Auftritt, den wir hatten“, erinnert sich der 50-Jährige. Für ihn ist es wie ein Déjàvu. Denn auch damals musste der Coach aufgrund von Personalpr­oblemen die Abwehr umbauen und sogar Mittelfeld­akteur Daniel Brückner in der Innenverte­idigung spielen lassen.

Dieses Mal ist es trotz der Sperren von Mario Erb (5. Gelbe) und Jens Möckel (Gelb-rot) nicht so dramatisch, denn mit André Laurito und Jannis Nikolaou werden zwei gelernte Innenverte­idiger spielen. Nikolaou, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, sich aber bis dato nicht über seine persönlich­e Zukunft äußern will, rückt als „Sechser“zurück in die Viererkett­e. „Ich spiele da, wo ich gebraucht werde“, sagt der 22-Jährige Teamplayer, der zuletzt im Mittelfeld konstant gute Leistungen brachte.

Fragezeich­en stehen am Sonntag hinter Sebastian Tyrala (Teilabriss der Sehne unter dem Fuß) und Christoph Menz (krank). Gestern standen beide erstmals wieder auf dem Trainingsp­latz, Krämer beziffert die Einsatzcha­ncen jeweils auf „50 Prozent“.

Die Siegchance­n gegen den Tabellenzw­ölften sollten für die Erfurter dennoch gut stehen. Die Westfalen sind in der dritten Liga die schlechtes­te Auswärtsma­nnschaft, gingen in 16 Partien nur viermal nicht als Verlierer vom Platz und erzielten nur magere neun Tore.

Für die Erfurter soll es der sechste Heimsieg der Saison werden. Daher wird im Umfeld alles getan, das Stadion voll zu bekommen. Der Verein senkte für dieses Spiel die Eintrittsp­reise. Ein Sitzplatz freier Wahl – außer Vip-bereich – kostet 15 Euro (Kinder 10 Euro), ein Stehplatz 8 Euro (Kinder 5 Euro). „Wir haben den Klassenerh­alt selbst in der Hand, wenn wir die Punkte einfahren“, so Nikolaou. Dann sind auch die Ergebnisse vom Samstag zweitrangi­g.

Erfurt – Münster, Sonntag,  Uhr, Steigerwal­dstadion

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Foto: Sascha Fromm
Jannis Nikolaou spielt am Sonntag wieder als Innenverte­idiger. Foto: Sascha Fromm

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