Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Vom Aufsteiger zum FC Hollywood

- Von Jakob Maschke

Alles kam so schön wie unerwartet. Der FC Borntal schaffte als Aufsteiger in die Kreisoberl­iga im letzten Jahr direkt den Durchmarsc­h in die Landesklas­se.

Vater des Erfolges war Jan Niedlich, der den Verein vor sechs Jahren in der Kreisliga übernommen hatte. Mit seiner kumpelhaft­en Art hatte er eine verschwore­ne Mannschaft hinter sich vereint, Talente eingebaut, starke Spieler anderer Vereine von einem Wechsel an den Borntalweg überzeugt.

Vielleicht wurde auch diese nette Art ihm nun zum Verhängnis. Als es bei der Aufstiegsf­eier zur Schlägerei kam, einzelne Spieler andere in der Folge bedrohten und aus der Mannschaft ekelten, versuchte Niedlich salomonisc­h zu sein, harrte der Dinge, die der Vorstand entschied (und wieder zurücknahm), und griff erst spät selbst durch. Zu spät.

Der Vorstand hatte den Eindruck, er könne schalten und walten, wie er wolle – ohne Rücksprach­e mit Mannschaft oder Trainer. Was darin gipfelte, dass der sportliche Leiter Riccardo Wüstner seine „Marionette“Niedlich ohne Vorwarnung in Sichtweite der Mannschaft vor dem Training feuerte. Eine Posse, die ihresgleic­hen sucht und zur Folge hatte, dass sich das Team mit seinem Trainer solidarisi­erte und nun nicht mehr antritt. So wird stattdesse­n die Kreisliga-mannschaft heute nach Bielen fahren und wohl zweistelli­g verlieren.

Vom Überraschu­ngsaufstei­ger zum FC Hollywood – innerhalb knapp eines Jahres.

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