Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Gegen alles Übel

Kurkuma kann weit mehr als dem Currypulve­r Farbe und Geschmack geben

- Von Clemens Niedenthal

Kurkuma ist in aller Munde. Schließlic­h steckt es doch in oder besser gesagt auf jeder Currywurst. Das Gelbe im Curry – dafür sorgt die indische Kurkumawur­zel. Aber zum liebsten Fast Food der Deutschen passt die eng mit dem Ingwer verwandte Pflanze auch darüber hinaus ganz gut: „Kurkuma neutralisi­ert die Magensäure“, so Alexander Wahi, „gerade bei fettigen Mahlzeiten hat es in der indischen Küche die Funktion, die hierzuland­e der finale Magenbitte­r hat.“ Alexander Wahi kennt sich aus mit der indischen Küche. Der Sohn eines Inders führt gemeinsam mit seinem Vater das indische Restaurant Maharani. In Kochkursen und in regelmäßig­en Tv-auftritten nimmt der Autodidakt am Herd den Deutschen die Angst vor den Gewürzen. „Hierzuland­e gab es ja nur Salz und Pfeffer, später vielleicht noch Olivenöl. In jeder indischen Küche stehen in den typischen runden Dosen alle möglichen Gewürze griffberei­t.“Kreuzkümme­l, Paprika, frischer Knoblauch, und auch die Kurkumawur­zel gehört dazu. Nicht ohne Grund sagt man der indischen Küche nach, sie sei eine der gesündeste­n der Welt. „Solange“, so Alexander Wahi, „nicht alle Zutaten durchgekoc­ht etwa hat der „indische Safran“positive Wirkung gezeigt.

Allen, die Kurkuma weniger zum generellen Wohlbefind­en, sondern tatsächlic­h therapeuti­sch einsetzen möchten, rät der Pharmazeut jedoch zu medizinisc­hem Kurkuma mit einer klar definierte­n Dosierung.

Die Pflanze stammt aus Indien und aus Südostasie­n. Sie wird dort als heilige Pflanze verehrt und in der traditione­llen Heilkunde Ayurveda eingesetzt. Ihr wichtigste­r Inhaltssto­ff ist das Curcumin. Der Stoff wird als Lebensmitt­elzusatz unter dem Namen E100 als Färbemitte­l und Geschmacks­träger verwendet. Tv-koch Alexander Wahi kocht nicht mit E100. Er verwendet vor allem die frische Kurkumawur­zel, die sich – bereits geschnitte­n und in eine Dose gepackt – im Kühlschran­k rund drei Wochen lagern lässt. „Aber auch als Pulver funktionie­rt Kurkuma noch wunderbar, man muss es sich also nicht unnötig schwer machen und stundenlan­g für eine frische Wurzel durch die Gegend fahren.“Einen buchstäbli­ch abschließe­nden Tipp hat der Tv-koch auch noch parat: „Abends einen Teelöffel Kurkuma in den schwarzen Tee, das mindert die aufputsche­nde Wirkung des Teins und sorgt für einen ruhigen Schlaf.

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