Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Mercedes S-klasse wird sparsamer, schlauer und komfortabl­er

Weniger Pedaleinsa­tz und mehr intelligen­te Assistente­n sollen die überarbeit­ete Modellreih­e komfortabl­er machen

- Von Thomas Geiger

Mercedes frischt die S-klasse auf: Zur Hälfte der Modelllauf­zeit bekommt die Luxuslimou­sine neue Motoren und neue Spritspart­echnologie­n. Mit intelligen­teren Assistenzs­ystemen setzt Mercedes außerdem einen weiteren Schritt hin zum autonomen Fahren.

Zum ersten Mal zu sehen ist das – optisch nur dezent überarbeit­ete – Flaggschif­f auf der Motorshow in Shanghai in China noch bis zum 27. April. In den Handel kommt der Wagen im Juli, teilte Mercedes zur Messepremi­ere mit. Preise wurden noch nicht genannt.

Zu erkennen ist die überarbeit­ete Version vor allem an drei sogenannte­n Lichtfacke­ln in den neu gestaltete­n Scheinwerf­ern. Unter der Haube gibt es eine neue Generation von Benzinund Dieselmoto­ren. Sie sollen bis zu zehn Prozent sparsamer sein und leisten teils deutlich mehr als ihre Vorgänger.

So kommt der neue V8 im allradgetr­iebenen S 560 bei vier Litern Hubraum auf 345 kw/469 PS und verbraucht im Mittel 8,5 Liter (Co2-ausstoß 195 g/km). Im S 350d mit 210 kw/186 PS sowie im S 400d mit 250 kw/340 PS kommt serienmäßi­g mit Allradantr­ieb ein drei Liter großer V6-diesel zum Einsatz. Er verbraucht 5,5 bis 5,6 Liter und kommt auf einen Co2-ausstoß von 145 beziehungs­weise 147 g/km.

In Planung sind ein neuer Reihensech­szylinder-benziner mit 48-Volt-bordnetz, intelligen­tem Starter-generator und elektrisch­em Zusatzverd­ichter sowie ein Plug-in-hybrid mit bis zu 50 Kilometern elektrisch­er Reichweite. Auch bei der Elektronik rüstet Mercedes auf. So orientiert sich der Abstandsre­geltempoma­t nicht nur am vorausfahr­enden Verkehr, sondern den Wagen bremst auch vor scharfen Kurven, Kreuzungen oder Kreisverke­hren herunter. Wer dieses System nutzt, braucht die Pedale nach Angaben der Entwickler kaum mehr. Auch das Überholen auf der Autobahn soll mit der neuen Technik einfacher werden. So muss der Fahrer bei der S-klasse nur noch kurz den Blinker antippen – dann merkt der Wagen sich den Wunsch zum Spurwechse­l so lange, bis die Fahrbahn wirklich frei ist, um dann automatisc­h zu wechseln.

Während das Auto dem Fahrer also immer mehr Arbeit abnimmt, kann sich dieser künftig laut Mercedes erholen. Dafür werden Systeme wie die Klimaanlag­e, die Beleuchtun­g sowie die Massage- und Belüftungs­funktionen der Sitze kombiniert. Fahrer sollen damit Wellnesspr­ogramme zur Entspannun­g oder Anregung abrufen können.

Im Innenraum gibt es ein neues Cockpit mit großen Bildschirm­en sowie ein Lenkrad mit erweiterte­n Eingabemög­lichkeiten. Die Scheinwerf­er werden laut Mercedes heller und steuern den Lichtkegel genauer, das Parken funktionie­rt künftig mit Fernbedien­ung, und ein Concierge-service kümmert sich auf Knopfdruck um die Reiseplanu­ng.

Überholen auf der Autobahn wird einfacher

Neben den Standardve­rsionen mit kurzem und langem Radstand gibt es die S-klasse weiterhin als extralange­n Maybach mit V12-motor sowie als AMG S 63 mit einem 450 kw/612 PS starken V8-motor von 4,0 Litern Hubraum oder AMG S 65 mit sechs Litern Hubraum, zwölf Zylindern und 463 kw/630 PS.

Während diese Varianten jetzt alle mit überarbeit­et werden, laufen Coupé und Cabrio noch einen Sommer weiter und bekommen ihr Update nach Unternehme­nsangaben erst in der zweiten Jahreshälf­te.

 ??  ?? Äußerlich kaum verändert, so kommt die Mercedes S-klasse im Juli mit neuen Motoren und mehr Elektronik zu den Händlern. Foto: Daimler AG
Äußerlich kaum verändert, so kommt die Mercedes S-klasse im Juli mit neuen Motoren und mehr Elektronik zu den Händlern. Foto: Daimler AG
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 ??  ?? Im Mercedes-benz-werk des Autokonzer­ns Daimler in Sindelfing­en (Baden-württember­g) befestigt ein Arbeiter am Band für Fahrzeuge der S-klasse eine Mercedes-emblem an einem Rad. Foto: B. Weissbrod
Im Mercedes-benz-werk des Autokonzer­ns Daimler in Sindelfing­en (Baden-württember­g) befestigt ein Arbeiter am Band für Fahrzeuge der S-klasse eine Mercedes-emblem an einem Rad. Foto: B. Weissbrod

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