Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Einsätze
erinnert. Politisch geht auf seinem Profil tatsächlich alles in eine Richtung: Die als verfassungsfeindlich eingestufte NPD hat er sogar zweimal mit „Gefällt mir“markiert, ebenso die rechte Kampfsportvereinigung deutsch-russische Bruderschaft findet sich auf der Liste. Darüber hinaus werden von ihm auch die rechtspopulistische AFD und da konkret der Afd-nachwuchsvorsitzende Markus Frohnmeier favorisiert. Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass es zwischen dem Afdnachwuchs und der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung engere Beziehungen gibt, als bisher bekannt.
Hinweise darauf, dass sich der junge Mann in organisierten Strukturen der rechtsextremen Szene bewegt hat, finden sich allerdings bisher nicht. Dass er im Umfeld bekannter Rechtsextremisten in Heiligenstadt wohnt, lässt diesen Rückschluss ebenfalls nicht zu. Die Polizei hält sich weiterhin bedeckt mit Blick auf die Gesinnung des Mannes.
Klar ist: Bisher ist in diese Richtung offenbar nicht ermittelt worden. Auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse haben die ermittelnden Polizisten jedenfalls noch nicht geschaut. Das Amt für Verfassungsschutz sei von dem Fall noch nicht berührt, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.
In Großbartloff, wo am Samstagmittag das Drama seinen Anfang nahm, bleibt es gestern indes ruhig. Zumindest auf den Straßen, die menschenleer sind. Die Familie ist in dem Ort kaum bekannt – denn sie zog erst vor ein paar Monaten hierher. Aus einem nur wenige Kilometer entfernten Nachbarort. ▶ Bei einem Polizeieinsatz im Oktober 2016 findet die Polizei in Jena sowie in Suhl Hinweise auf Sprengstoff. Die bei dem Anti-terrorseinsatz gefundenen Substanzen stellen sich später als ungefährlich heraus.
Im Dezember 2016 werden drei Jugendliche, davon einer aus Thüringen, an der deutsch-tschechischen Grenze mit 800 illegalen Böllern gefasst. Darunter waren zwölf Kugelbomben. Sie wollten diese bombenähnlichen Gegenstände zu Fuß über die Grenze schmuggeln Im Dezember 2016 droht ein Mann in Heiligenstadt mit einer Bombenexplosion in einem Unternehmen. Es stellt sich als Fehlalarm heraus. Ähnlich verläuft wenige Wochen später ein Einsatz bei einem Unternehmen in Kölleda. In Gotha wird im Februar 2017 ein Supermarkt evakuiert wegen einer vermeintlichen Bombe, die sich in dem Gebäude befinden soll. Das stellt sich, nachdem die Polizei einen Koffer sprengte, als Fehlalarm heraus.