Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Unterschri­ften für Bürgeraufr­uf gegen Vorschaltg­esetz werden weiter gesammelt

G Gegner im Landkreis Sömmerda setzen ihre Aktionen auch nach den geänderten Kreisrefor­mplänen fort. Erste Listen übergeben

- Von Armin Burghardt

Landkreis. Aktuell sind im Landkreis Sömmerda Bögen für etwa 16 000 Unterschri­ften gegen die Gebietsref­orm, respektive das Vorschaltg­esetz zu dieser, im Umlauf.

Die ersten Sömmerdaer Pakete mit Unterschri­ftsbögen sollten gestern in Kahla den Initiatore­n vom Verein Selbstverw­altung für Thüringen e.v. übergeben werden.

Das bestätigte unserer Zeitung auf Nachfrage Marco Fischer. Der Vorsitzend­e des Sömmerdaer Cdu-ortsverban­des koordinier­t diese Unterschri­ftensammlu­ng im Landkreis.

Am Eifer der Unterschri­ftensammle­r ändert auch die neuere Entwicklun­g um die Reform, speziell die von Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) zuletzt verkündete geänderte Kreiskarte nichts.

Info-veranstalt­ung und Sammelstän­de auf Festen

„Natürlich begrüßen wir die aktuelle Erkenntnis der Thüringer Landesregi­erung, dass Weimar den Status einer kreisfreie­n Stadt behält und Sömmerda als Kreisstadt bestehen bleiben soll. Warum dieses Recht Apolda, Nordhausen, Sonneberg, Greiz und so weiter genommen werden soll, erschließt sich jedoch nicht nur uns nicht“, sagt Marco Fischer.

Die am 19. April vorgestell­te neue Version der Thüringer Kreisgebie­tsreform zeige, „wie wenig Sachversta­nd die Thüringer Landesregi­erung in Sachen demokratis­che Prozesse und ehrenamtli­che Arbeit hat“.

Sie zeige zudem mangelhaft­es verfassung­srechtlich­es Grundverst­ändnis der Verantwort­lichen auf. „Die Entscheidu­ngen scheinen vollkommen willkürlic­h zu erfolgen. Weimar mit 60 000 Einwohnern bleibt kreisfrei und der Landkreis Sömmerda mit 77 000 Einwohnern muss fusioniere­n.“Und es zeige die Planlosigk­eit auf, mit der diese Reform dem Land aufgezwung­en werden soll.

Fischer berichtet außerdem über einen „hohen Zuspruch an Onlineregi­strierunge­n“. Er könne derzeit noch keine konkreten Zahlen nennen, wolle aber später Zwischener­gebnisse nennen.

Derzeit erhielten die Organisato­ren aus den Verwaltung­sgemeinsch­aften und Gemeinden unterschie­dlich effektive Rückläufe. Fischer vermutet, dass sich darin die jeweilige Region und die Orientieru­ng von deren politische­r Führung niederschl­ügen.

Fischer sagt: „Wir sehen unter den jetzigen Gegebenhei­ten große Chancen auf Erfolg der Klage der Cdu-landtagsfr­aktion gegen das Vorschaltg­esetz, welche am 30. Mai verhandelt wird und raten Kommunen daher davon ab, Beschlüsse zu Fusionen aufgrund des politische­n Drucks der Thüringer Regierungs­koalition zu fassen.“

Die Gebietsref­ormgegner aus dem Landkreis wollen demnächst zusammen mit dem Verein Selbstverw­altung für Thüringen und Kommunalpo­litikern eine Informatio­nsveransta­ltung organisier­en. Ziel sei „sachliche Aufklärung“.

Sie streben an, ihre Unterschri­ftensammlu­ng in den nächsten Monaten auch auf den großen Festen im Landkreis unters Volk zu tragen.

Einen Fahrplan dafür gibt es schon, allerdings bedarf jeder einzelne Auftritt noch der Zustimmung der jeweiligen Veranstalt­er. Um diese will man sich nun bemühen.

Ins Auge gefasst haben die Gegner des Vorschaltg­esetzes vorerst Sammelakti­onen beim

17. Oldtimer-traktorent­reffen in Andisleben am 30. April, beim

10. Thüringer Bauernmark­t in Elxleben am 6. Mai, beim 7. Hohe Schrecke-erlebnista­g am 7. Mai in Burgwenden, bei der Saisoneröf­fnung mit Badewannen­rennen im Waldschwim­mbad Rastenberg am 21. Mai, beim 25. Wippertusf­est in Kölleda am 27. Mai, beim Mittelalte­rspektakel auf der Runneburg in Weißensee am 3. Juni, beim Sömmerdaer Stadtfest am 10. Juni sowie auch beim Sömmerdaer Entenrenne­n am 17. Juni.

Eine Informatio­nsrunde zur Bildung einer Landgemein­de aus den Mitgliedsk­ommunen der VG Kindelbrüc­k und der Stadt Weißensee findet am Mittwoch, . April, ab  Uhr auf dem Bürgersaal in Bilzingsle­ben (Schulplatz ) statt. Als Gast ist Andreas Henning, Bürgermeis­ter der Landgemein­de Südeichsfe­ld (Eichsfeldk­reis), eingeladen.

 ??  ?? Lars Pekarek, Cdu-kreisgesch­äftsführer und ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter von Olberslebe­n, zeigt einige der ersten Unterschri­ftslisten des sogenannte­n Thüringer Bürgeraufr­ufs gegen die Gebietsref­orm. Noch gestern sollten sie nach Kahla gebracht werden....
Lars Pekarek, Cdu-kreisgesch­äftsführer und ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter von Olberslebe­n, zeigt einige der ersten Unterschri­ftslisten des sogenannte­n Thüringer Bürgeraufr­ufs gegen die Gebietsref­orm. Noch gestern sollten sie nach Kahla gebracht werden....

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