Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Potenzial des Museums ist nicht ausgeschöpft
Erfurter Schülerinnen haben das Angermuseum auf Kinderfreundlichkeit geprüft und erstellten ein Konzept mit Verbesserungsvorschlägen
Erfurt. Kunst ist nicht nur was für Erwachsene. Daher sollten gerade Museen beständig daran arbeiten, auch Kinder und Jugendliche mit ihren Dauer- und Sonderausstellungen anzusprechen. Das meinen Lucia Weiß, Lina Kleebusch und Annalene Pach.
Die drei Schülerinnen des Königin-luise-gymnasiums sehen im Bereich der Kinderfreundlichkeit vor allem beim Angermuseum noch Luft nach oben.
Im Rahmen ihrer Seminararbeit an der Schule haben die Mädchen der 11.Klasse einen Plan erstellt, um die bestehenden Mängel zu beheben. Unter anderem sollen kindergerechte Audio-guides entstehen und erklärende Flyer entworfen werden. Um das verwirklichen zu können, haben sie bei der Aktion 20 x 1000“der Stadtwerke finanzielle Unterstützung in Höhe von 1000 Euro erhalten.
Vor allem das Fach Kunst soll berücksichtigt werden: „Viele Sachen würden das Museum attraktiver machen. Zu Beispiel, wenn man die Ausstellungsinhalte mit den Lehrplaninhalten verbindet“, so Annalene Pach. „Das fängt schon in der fünften Klasse an, wenn es um die Farbenlehre geht. Gerade in den Stillleben und den expressionistischen Gemälden kann man die Farben und ihre unterschiedlichen Wirkungen gut erklären.“
Auch im Bereich Kunstgeschichte, was so gut wie in jedem Schuljahr abgefragt wird, könne das Museum die Schüler noch mehr unterstützen. „Es sind auch sehr viele regionale Künstler mit ihren Gemälden vertreten, von denen wir im Unterricht etwas lernen“, sagt Lucia Weiß. Die 17-jährige Gymnasiastin denkt, dass das Angermuseum mit einer stärkeren Hervorhebung der Erfurter Maler beliebter werden würde.
Anhand ihres Kriterienkataloges und museumspädagogischer Unterstützung geht es nun in der Konzeption vom kreativen Bilderrätseln bis zu kindergerechten Hörtexten zu den Kunstwerken an die Arbeit.
Nach Picassos Motto: „Gebt mir ein Museum, und ich werde es füllen!“soll es dann weitergehen. Anstatt mit weiteren Bildern allerdings mit mehr jungen und jüngsten Besuchern.