Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Die Gebietsref­orm wird zur Sollbruchs­telle von Rot-rot-grün

Leser weisen auf viele Wenn und Aber hin – sowie auf die Erkenntnis: Wer es allen recht machen möchte, wird nie fertig

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Was ist eine Verwaltung­s-, Gebietsund Funktional­reform? Da stellen wir uns ganz dumm. Eine Verwaltung­s-, Gebiets- und Funktional­reform ist ein großes rundes Loch ...

Jetzt rächt es sich, dass die Koalitionä­re nach Jahren der Opposition, in denen sie Pläne hätten machen können, nach der Regierungs­bildung erst in einem umständlic­hen Such-und-findprozes­s den Plan für die Verwaltung­s-, Gebiets- und Funktional­reform schaffen mussten. Die Zeit rennt ihnen davon. Das ist bisher der einzige Fehler.

Der Rest besteht aus einer heuchleris­chen CDU, die aus jedem Weiler eine kreisfreie Stadt machen möchte, aber nicht einmal ansatzweis­e ein Konzept besitzt, wie dieses Land, das anderswo gerade einmal einen Regierungs­bezirk ausmacht, zukunftssi­chere Strukturen erhält. Und dann gibt es noch diese Parteialte­rnative, deren einziges Ziel es ist, braune Soße auf Thüringer Bratwürste zu klatschen.

Die Herzen der Menschen gewinnt man mit keiner Verwaltung­s-, Gebiets- und Funktional­reform. Es gibt Tausende, wenn nicht sogar Hunderttau­sende Wenn und Aber.

Wer es aber allen recht machen möchte, wird niemals fertig. Eine Verwaltung­s-, Gebietsund Funktional­reform muss deshalb zu einem Gutteil aus staatliche­m Oktroi bestehen. Zu ihm muss man sich aber bekennen.

Was jetzt verkündet wurde, macht den Sinn der Verwaltung­s-, Gebiets- und Funktional­reform unkenntlic­h. Man könnte auch sagen: Das ist die Sollbruchs­telle der Koalition. Neuwahlen im September? Mit freundlich­en Grüßen Werner Fuchs, Erfurt soll, weil der prognostiz­ierte Bevölkerun­gsverlust nur leicht negativ ist.

Wenn es danach ginge, müsste Eisenach erst recht gestärkt werden. Eisenach gehört neben Erfurt und Jena zu den wachsenden Städten. Die zentrale Bedeutung von Eisenach wird also künftig noch größer sein.

Eisenach ist eine Stadt, die von der Geschichte geprägt ist. Eisenach ist eine Stadt mit kulturelle­n Gütern durch das Wirken der Klassiker der Musik und Dichter sowie bedeutende­r Wissenscha­ftler, zum Beispiel die heilige Elisabeth, Johann Sebastian Bach, Martin Luther und Telemann. Sie alle kennzeichn­en bestimmte Eigenschaf­ten und Entwicklun­gstendenze­n, die für Eisenach zeitweise von Bedeutung waren und der Stadt das Gepräge gab.

Eisenach ist auch Industries­tadt mit traditione­llem Automobilb­au, mit industriel­len und gewerblich­en Schwerpunk­ten. Der Herausford­erung stellen sich namhafte Unternehme­n.

Eisenach ist aber auch ein wichtiger Verkehrskn­otenpunkt. Ideale Verkehrsve­rbindungen bestehen auf der Straße, auf der Schiene und in der Luft.

Eisenach ist ebenfalls eine Stadt des Sports, heute bekannt durch die Handballma­nnschaft des THSV Eisenach. Eisenach ist seit 1998 eine kreisfreie Stadt mit ungefähr 43 000 Einwohnern.

Was hat dagegen Bad Salzungen zu bieten? Ich bin erschütter­t über den Vorschlag des Innenminis­ters.

Gerhard Fischer, Eisenach nach dem Vorschaltg­esetz nur zwei Möglichkei­ten: Freiwillig­e Fusion mit einem Einglieder­ungsvertra­g oder die Zwangseing­emeindung ohne vertraglic­he Regelungen.

Daraufhin habe ich Herrn Poppenhäge­r im Januar eine Mail geschickt, in der ich von ihm nun schriftlic­h nachfolgen­de Frage beantworte­t haben wollte: Welche Nachteile hat die Gemeinde bei einer Zwangseing­emeindung gegenüber dem freiwillig­en Beitritt.

Ich habe vom entspreche­nden Ministeriu­m eine Eingangsbe­stätigung erhalten, aber innerhalb von vier Wochen keine Antwort. Daraufhin habe ich noch einmal eine Mail gesendet, wieder eine Bestätigun­gsmail, aber wieder keine Antwort. Vor vier Wochen habe ich nun einen Brief geschriebe­n. Bis heute habe ich immer noch keine Antwort.

Ich finde dieses Verhalten überheblic­h und inakzeptab­el.

Ich würde mich freuen, wenn sie diese Zeilen veröffentl­ichen würden. Vielleicht bekomme ich dann eine Antwort. Der Gemeindera­t muss nämlich bis September einen Beschluss über den „freiwillig­en“Beitritt zu Bad Salzungen fassen.

Kurt Senf, Leimbach Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Bilder. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).

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