Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

SPD gegen mehr Geld für Militär

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Auch Grünen-chef lehnt Erhöhung ab

Berlin. Vor dem Nato-besuch von Us-präsident Donald Trump hat Spd-fraktionsc­hef Thomas Oppermann eine deutliche Steigerung der deutschen Verteidigu­ngsausgabe­n abgelehnt. „Es ist völlig unrealisti­sch, dass wir unsere Militäraus­gaben mit einem zweistelli­gen Milliarden­betrag steigern“, sagte Oppermann dieser Zeitung. Eine Aufstockun­g der Militäraus­gaben auf zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s werde es mit der SPD nicht geben. „Das Letzte, was die Welt braucht, ist eine gigantisch­e Spirale der Aufrüstung, die die Welt unsicherer machen würde.“

Oppermann plädierte dafür, die der Nato zur Verfügung gestellten militärisc­hen Fähigkeite­n stärker zu berücksich­tigen. Hier gehe Deutschlan­d mit gutem Beispiel voran.

Auch Grünen-chef Cem Özdemir warnte vor höheren Ausgaben: „Der Ansatz, mehr Geld für Rüstung führe automatisc­h zu mehr Sicherheit, offenbart ein überholtes Verständni­s davon, wie ein Mehr an innerer und äußerer Sicherheit erreicht werden kann“, sagte er. Statt in Europa die Militär-fähigkeite­n miteinande­r abzustimme­n, folge die Regierung „dem hohlen Ruf nach mehr Geld“. (gau/ak) Manchester. Auf einer Bank am St. Ann’s Square sitzen Karen Orchard und ihre Tochter Amelie. Die 15-Jährige schaut auf den Boden, sodass man von ihr nur ihre rot gefärbten Haare sieht. „Ich war beim Konzert“, sagt die Schülerin und weiß dann nicht, wo sie anfangen soll. Also erzählt ihre Mutter: „Ich warte normalerwe­ise immer am oberen Ende der Treppe am Foyer der Arena auf sie, nur dieses Mal hatte ich einen langen Tag und wollte keine Stufen steigen.“Dann hörte sie den lauten Knall. „Ich wusste sofort, das war eine Bombe.“Sie wischt sich Tränen von den Wangen. Dann sagt sie, dass sie sonst nie weine. „Ich hatte Glück. Amelie tippte mir zwei Minuten nach dem Knall auf die Schulter. Sie hatten einen anderen Ausgang genommen, als den, den wir vereinbart hatten.“

Der St. Ann’s Square ist kein großer Platz, er liegt etwas abseits der breiten Hauptstraß­en von Manchester. In dessen Mitte steht eine Statue von Richard Cobden, ein britischer Intellektu­eller, der sich Mitte des 19. Jahrhunder­ts für Abrüstung und gegen Krieg einsetzte. An diesem Platz, in der Nähe der Manchester Arena, legen die Menschen Blumen nieder für die Opfer vom Montagaben­d. Jemand hat mit Kreide auf den Gehweg geschriebe­n: „Manchester wird stark bleiben“– „stark“mit roter Kreide. Immer wieder bleiben Menschen stehen, legen noch mehr Blumen dazu. Karen Orchard, ihre Tochter besuchte das Ariana-grande-konzert

„Ich wusste sofort, das war eine Bombe.“

22 Tote und mehr als 60 Verletzte, darunter viele Kinder. Das ist die schrecklic­he Bilanz des Terroratta­cke. Kurz vor dem Ende des Konzerts der Us-sängerin Ariana Grande zündete der Selbstmord­attentäter Salman Abedi im Foyer der Manchester Arena die Bombe. Der „Islamische Staat“(IS) reklamiert

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